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B2B

Volkswagen hebt E-Auto-Prognose deutlich an

Der deutsche Autohersteller Volkswagen hat die Prognosen hinsichtlich der Produktion von Elektroautos deutlich erhöht. So sollen bereits 2023 eine Million Elektroautos vom Band gelaufen sein - zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. 2025 will man dann bereits die Marke 1,5 Millionen geknackt haben. 

2020 steht bei dem Konzern im Zeichen des E-Autos ID.3, von dem im Frühjahr die ersten Exemplare ausgeliefert werden. Der ID.3 soll in seiner günstigsten Variante "unter 30.000 Euro" erhältlich sein und in seiner am besten ausgestatteten Variante bis zu 550 km Reichweite schaffen.

Außerdem gab das Unternehmen zuletzt mit dem D. Space Vizzion einen Ausblick auf seine kommenden Elektroautos. Eine erste Serienversion soll laut Volkswagen Ende 2021 vorgestellt werden. Mit einem Marktstart kann also 2022 gerechnet werden. VW will die Modelle in Nordamerika, Europa und China verkaufen.

Diesel

Nach dem Dieselskandal rund um manipulierte Software versucht das Unternehmen nun wieder Vertrauen aufzubauen. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hat eingestanden, dass VW eine große Mitschuld am schlechten Ruf des Diesel trägt. „Die Autoindustrie, insbesondere wir hier in Wolfsburg, haben zweifellos unseren Beitrag geleistet zur Beschädigung des Diesel“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Bei der Manipulation von VW-Motoren handle es sich um den „größtmöglichen Schadensfall“.

Hintergrund

Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck von US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben. Durch sogenannte Abschalteinrichtungen („Defeat Devices“) wurden die Stickoxid-Messwerte auf dem Prüfstand nach unten frisiert. Weltweit betraf die Affäre laut damaligen Unternehmensangaben rund elf Millionen Dieselautos. Wegen des „Dieselgate“-Skandals hat der Konzern bereits mehr als 30 Milliarden Euro an Rechtskosten verbucht.

Pötsch steht auch persönlich in der Kritik: Ihm sowie dem Vorstandschef Herbert Diess und dem Ex-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn wird vorgeworfen, Anleger im Jahr 2015 „vorsätzlich zu spät“ über die Risiken der Dieselaffäre informiert zu haben. Deswegen hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig sie Ende September angeklagt.

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