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Von Mineralwasser auf Fruchtsaft in wenigen Sekunden

Gasteiner Mineralwasser, Auer Tortenecken, Blaschke Kokoskuppeln, dazu zahlreiche Fruchtsäfte, Sirupe, Konfitüren, Senf, Mayonnaise und Ketchup - das alles wird von der Firma Spitz in Oberösterreich produziert. Insgesamt verlassen täglich 1,3 Millionen Produkte auf rund 2000 Paletten das Werk in Attnang-Puchheim. Produziert und Verarbeitet werden sie auf 30 Fertigungslinien, abgefüllt und verpackt werden sie in 35 Anlagen. Die Steuerung dieses riesigen Prozesses übernimmt seit Kurzem ein System, das selbst die kleinsten Vorgänge genau überwacht.

Spitz will seine Produkte künftig schneller und effizienter produzieren und gleichzeitig flexibel bleiben, um die große Bandbreite des Angebots beizubehalten. Das Unternehmen hat sich deshalb dazu entschlossen, gemeinsam mit Siemens ein umfassendes Digitalisierungsprojekt durchzuführen, das im Herbst 2018 abgeschlossen wurde.

Rundumerneuerung

"Unser bestehendes System zur Produktionssteuerung war den Anforderungen der Digitalisierung nicht mehr gewachsen", meint Spitz-CEO Walter Scherb gegenüber dem Fachmagazin Maschinenmarkt. "Wir wollten ein neues, zukunftsfähiges und langfristig erweiterbares System implementieren. Für uns war wichtig, dass wir alle Produktionsprozesse mittels eines Systems steuern und in Echtzeit verarbeiten können."

Die Rundumerneuerung des Produktionsablaufs beginnt nun bei den Rohstoffen für die einzelnen Lebensmittel von Spitz. Sämtliche Silo-Füllstände werden im neuen Produktionssystem erfasst, wobei nach Art und Qualität unterschieden wird. In Zukunft wird es so möglich sein, die Rezepturen abhängig von den Eigenschaften der Rohstoffe anzupassen. Beim Verarbeitungsprozess wird etwa der Zuckergehalt eines Rohstoffs gemessen. Die Rezeptur wird anhand der Werte neu berechnet und abgeändert, um am Ende ein Produkt zu erhalten, das in Geschmack, Textur und Aussehen immer gleich bleibt.

Siemens-Digitalisierungsprojekt für Spitz

Rasches Umschalten

Produktions- und Verbrauchsdaten werden laufend ins übergeordnete System geliefert. "Ein derartiger Datenaustausch erfolgte früher oft auf Papier, verbunden mit hoher Zeitverzögerung und Fehleranfälligkeit", erklärt Werner Schöfberger, Leiter des Bereichs Prozessautomatisierung bei Siemens in Zentral- und Osteuropa (CEE). Die Digitalisierung der Produktion sorge dafür, dass Daten stets vollständig vorliegen und dadurch besser vergleichbar werden. "Ein wesentliches Feature jedes Digitalisierungsprojekts ist, dass man korrekte und konsistente Daten erhält."

Die Flexibilität der Lebensmittelherstellung bei Spitz wurde durch das Projekt ebenfalls erhöht. Per Knopfdruck kann auf einer Fertigungslinie nun von einem Produkt auf ein anderes gewechselt werden. Zwar sind teilweise auch manuelle Veränderungen an den Maschinen dafür notwendig, aber die Prozesssteuerung erfolgt automatisch. Darunter fällt etwa das Abrufen der für das jeweilige Produkt notwendigen Rohstoffe in vorgegebenen Mengen oder das Abrufen der erforderlichen Materialien für die abschließende Verpackung.

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Schulungen für Mitarbeiter

Mit der Digitalisierung seiner Produktion will Spitz eine Basis für weiteres Wachstum schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Österreich erhalten. Auf Mitarbeiter will das Unternehmen dadurch aber nicht verzichten. "Wir setzen darauf, Mitarbieter sehr lange bei uns zu halten und sie für die neuen technologischen Zeiten entsprechend zu schulen, so dass sie mit der Technik mitwachsen und mit den Anlagen auch sehr gut umgehen können", meint CEO Scherb.

Mehr zum Thema Digitalisierung bei Spitz findet ihr im hi!tech-Blog von Siemens.

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation von Siemens und der futurezone.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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