VW und Renault werden kein günstiges E-Auto miteinander bauen
Europäische Autohersteller haben große Mühe, bei Elektroautos mit der wachsenden Konkurrenz aus China mitzuhalten. Besonders bei der Preisgestaltung tut man sich schwer. Hohe Preise sind einer der großen Gründe, warum sich E-Autos gegenüber Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren nicht so rasch wie erhofft durchsetzen. Renault und VW wollten deshalb eigentlich ihre Kräfte bündeln, um eine möglichst günstige, neue elektrische Version des Renault Twingo zu entwickeln. Dazu kommt es nun wohl doch nicht.
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Streit um Produktionsstandort war unlösbar
Wie Reuters berichtet, wurden die Verhandlungen zwischen dem französischen und dem deutschen Autohersteller abgebrochen. Laut eingeweihten Quellen war die Frage, wo der neue E-Twingo produziert werden soll, der Knackpunkt für den Gesprächsabbruch. Renault wollte das Auto auf jeden Fall in einem seiner Werke produzieren. VW hingegen versucht, Kapazitäten in seinen eigenen Werken in Europa auszulasten. Nach mehreren Monaten der Verhandlung sei man zu keiner Einigung gekommen.
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Aus dem "Airbus für Autos" wird vorerst nichts
Die Arbeit am neuen E-Twingo wird Renault nun vorerst ohne Partner fortsetzen. Pläne für das Fahrzeug, das weniger als 20.000 Euro kosten und 2026 auf den Markt kommen soll, wurden bereits im vergangenen Jahr bekannt. Auch ein Fahrzeug-Design existiert bereits. CEO Luca de Meo wollte aber eigentlich eine Kooperation von europäischen Autoproduzenten initiieren, um wirtschaftlich auf stärkeren Beinen zu stehen. Als Vorbild wurde Flugzeughersteller Airbus herangezogen, der länderübergreifend entwickelt und produziert. Der E-Twingo hätte den Grundstein für den "Airbus für Autos" darstellen sollen.
VW wird unterdessen ebenfalls an einem eigenen, besonders günstigen E-Auto arbeiten. Ein Plan dafür soll bereits in den nächsten Wochen entstehen. Das Automodell von VW könnte 2027 auf den Markt kommen.
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