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Wie MyTaxi die Innenstädte vom Verkehr entlasten will

Dicke Luft und Blechlawinen - bei der Entspannung der Verkehrslagen in den Städten werden nach Einschätzung des MyTaxi-Deutschlandchefs Alexander Mönch neue Mobilitätsdienstleistungen maßgeblich beitragen. „Wir haben die Chance, unsere Innenstädte spürbar vom Verkehr zu befreien“, sagte Mönch der dpa.

Bereits in fünf bis zehn Jahren werde es „einen sehr vielfältigen Strauß an Mobilitätsleistungen“ geben, die alternativ zum eigenen Fahrzeug nutzbar sind. Denn viele Bürger würden vom eigenen Auto auf andere Konzepte umsteigen. Dafür müssten jedoch auch rechtlich die Weichen gestellt werden.

Taxi-Gewerbe in Gefahr

Für den Ausbau neuer Dienstleistungen sei aber vor allem ein fairer Wettbewerb die Grundvoraussetzung, betonte Mönch. „Das Taxigewerbe wird vor die Hunde gehen, wenn die Wettbewerbsbedingungen nicht angepasst werden.“ Die Gefahr liege in der Ungleichbehandlung etwa von Taxis und Anbietern von Mietwagen mit Fahrern.

Bislang müssen die Wagen von Chauffeurs-Diensten nach jeder Fahrt an den Hauptstandort zurückkehren und dürfen keine Aufträge unterwegs annehmen. Zudem schreibt das Personenbeförderungsgesetz eine Reihe weiterer Regel vor, die das traditionelle Taxigewerbe schützen soll.

Neue Mobilitätskonzepte

Diese Regularien sind derzeit auf dem Prüfstand, um neue Mobilitätskonzepte zu ermöglichen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte zuletzt Ende 2018 Änderungen und damit eine Marktöffnung für neue Fahrdienste noch in dieser Legislaturperiode angekündigt.

Die Forderung, die Rückkehrpflicht für Mietwagen mit Fahrern aufzuheben, sieht Mönch allerdings kritisch. Das führe letztlich zu mehr Autos in den Innenstädten - und zu einem verzerrten Wettbewerb für das Taxigewerbe. „Dann haben wir die Situation, dass das Taxi am Taxistand stehen muss und der Mietwagen würde um die Hotspots herumkreisen, je nach Tageszeit vor den Clubs oder vor den Hotels.“

MyTaxi steigert Umsatz um 75 Prozent

Die Bedingungen müssten aber für alle gleich sein, fordert Mönch. „Sonst können Mietwagen mit ihrer Preisbildung viel günstigere Preise anbieten.“ Alternativ schlägt Mönch ein „preisflexibles Modell“ für alle vor. Eine Preisuntergrenze solle dabei den Mindestlohn für die Anbieter sichern, eine Obergrenze den Fahrgast schützen, „dass er nicht zu Spitzen-Verkehrszeiten den zehnfachen Preis bezahlen muss“.

MyTaxi hatte im vergangenen Jahr seinen Umsatz im Jahresvergleich um 75 Prozent gesteigert, konkrete Zahlen nennt die Daimler-Tochter nicht. Das Unternehmen ist inzwischen in mehr als hundert Städten in neun europäischen Ländern unterwegs. 2018 wurden demnach mehr als 40 Millionen Fahrten über die MyTaxi-App gebucht.

Mit der Option „Match“ können sich Taxikunden unter anderem in Hamburg und Berlin eine Fahrt auch mit anderen teilen. In Lissabon testet das Unternehmen zudem derzeit unter dem Namen „Hive“ den Verleih von E-Scootern.

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