
Wie attraktiv sind E-Autos in Österreich in den nächsten Jahren?
Wir schauen uns die aktuelle Lage und die Aussichten für die nächsten Jahre an, damit Sie selbst eine fundierte Entscheidung treffen können.
Aktuelle Förderungen für Elektroautos in Österreich
Die große Kaufprämie für E-Autos (bis zu 5.000 Euro) ist in Österreich bereits im Jahr 2023 ausgelaufen, dennoch gibt es aber mehrere attraktive Fördermöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist hierbei die THG-Prämie in Österreich (Treibhausgasminderungs-Quote), bei welcher Halterinnen und Halter von Elektrofahrzeugen jedes Jahr eine Vergütung für eingesparte Emissionen erhalten. Diese liegt je nach Anbieter zwischen 80 und 120 Euro jährlich und kann unkompliziert online beantragt werden.
Daneben gibt es nach wie vor auch einige steuerliche Vorteile. Elektrofahrzeuge sind in Österreich immer noch von der NoVA (Normverbrauchsabgabe) sowie von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit. Für Unternehmen ist weiterhin der sofortige Vorsteuerabzug möglich, insofern der Anschaffungspreis unter 40.000 Euro liegt.
Tipp: Wenn ein E-Dienstwagen auch privat genutzt wird, ist dieser als steuerfreier Sachbezug zu werten. Bei einem Verbrenner wären monatlich 2 % des Listenpreises zu versteuern.
Marktentwicklung bei E-Autos in Österreich
Auch wenn es viele wirtschaftliche Herausforderungen gibt, bleibt der Markt für Neufahrzeuge in Österreich weitestgehend stabil. Für das laufende Jahr 2025 rechnet die Analyseplattform Dataforce mit rund 254.000 Neuzulassungen. Im März 2025 lag der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge bei den Gesamtzulassungen bei 23,6 Prozent – auch im europäischen Vergleich ein starker Wert.
Auch der gewerbliche Bereich treibt diese Statistik weiter an, denn hier gibt es deutliche steuerliche Erleichterungen und Möglichkeiten, attraktive Mitarbeiterbenefits zu schaffen. Laut Prognosen kann der Anteil an E-Fahrzeugen bis 2030 auf ca. 30 Prozent steigen. Wie attraktiv die Fahrzeuge in Zukunft sind, liegt allerdings nicht nur in der Hand des Staates.
In Zukunft wird vieles daran liegen, ob die Hersteller es schaffen, Fahrzeuge zu bauen, welche preislich für alle Menschen erschwinglich sind. So kündigte der US-Autobauer Tesla beispielsweise bereits vor einigen Monaten sein Model 2 an, das ab einem Listenpreis von rund 20.000 Euro beginnen soll. Auch VW stellte seinen „ID. Every1“ erst kürzlich vor, Marktstart ist für 2027 geplant.
Betriebskosten und Infrastruktur: Knackpunkt im Alltag?
Elektroautos punkten schon heute mit deutlich niedrigeren Betriebskosten als vergleichbare Verbrenner. Für 100 Kilometer Fahrstrecke müssen bei einem rein elektrischen Antrieb etwa 3,50 Euro gerechnet werden. Verbrenner kosten schnell das Doppelte, hinzu kommen die vielen Verschleißteile wie Ölfilter, Bremsen und Co. Auch diese Aufwendungen fallen bei Elektrofahrzeugen weitestgehend weg.
Hinzu kommt: Viele Arbeitgeber bieten ihren Beschäftigten an, bei betriebseigenen Ladesäulen sogar kostenfrei das Auto zu laden. Hier entsteht für den Arbeitnehmer kein Sachbezug, der versteuert werden muss, zudem sind die Aufwendungen für den Arbeitgeber lohnnebenkostenfrei.
Für die Zukunft wird es wichtig sein, das öffentliche Ladenetz, welches in Österreich heute aus 26.000 kostenfreien Ladepunkten besteht, weiter auszubauen. Gerade im ländlichen Raum und auf privaten Grundstücken besteht hier noch Nachholbedarf, um es Menschen zu ermöglichen, ganz auf elektrische Fahrzeuge umzusteigen.