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13,4 Millionen Dollar für Yu-Gi-Oh!-Karte: Gericht stoppt Auktion

Sammelkarten sind gerade voll im Trend. Besonders Pokemon-Karten erzielen Rekordpreise bei Auktionen, aber auch Sportsammelkarten und Magic-Karten sind sehr beliebt.

Dieser Hype alleine dürfte aber nicht der Grund sein, warum jetzt in China für eine Karte des Spiels Yu-Gi-Oh! Unsummen geboten wurden.

Bei der Karte handelt es sich um ein Sammelstück aus Gold. Der „Blauäugige Weiße Drache“ in der Gold-Edition wurde zum 20-jährigen Jubiläum von Yu-Gi-Oh! Im Jahr 2019 hergestellt. Nur 500 Stück wurden produziert. Interessenten mussten sich damals vorab für das 1.900 US-Dollar teure Sammlerstück anmelden. Dann entschied das Los, wer die Karte kaufen durfte.

Auktion wurde von Gericht gestoppt

Der Wert der Karte wird auf 31.000 bis 46.000 US-Dollar geschätzt. Bei einer Online-Auktion war das Höchstgebot aber bei 13,4 Millionen US-Dollar – nach nur einer halben Stunde. Vermutlich wären die Gebote noch weiter gegangen, aber das Gericht stoppte die Auktion: „Der Preis weicht sehr stark vom aktuellen Gebot ab, böswilliges Bietverhalten wird vermutet“, war die Erklärung.

Bevor die Auktion abgebrochen wurde, wurden über 18.000 Gebote abgegeben. Über 2 Millionen Menschen beobachteten die Auktion. Seltsam ist zudem, dass es für die Karte nicht mal ein Echtheits-Zertifikat gab. Es hätte sich also auch um eine Fälschung handeln können.

Besitzer zu lebenslanger Haft verurteilt

Die große Popularität der Auktion dürfte mit dem Besitzer der Karte zu tun haben. Zhang Yujie wurde im Vorjahr zu lebenslanger Haft verurteilt. Als Manager eines Fonds der Regierung hat er umgerechnet 10,8 Millionen US-Dollar hinterzogen.

Das Gericht hat seine beschlagnahmten Gegenstände versteigert, um für einen Teil des finanziellen Schadens aufzukommen. Zu seinen Besitztümern die ebenfalls versteigert wurden, gehören eine mit Gold und Diamanten verzierte PS4, mehrere Switch-Konsolen und weitere Geräte von Sony und Apple.

Auch ein USB-Stick war dabei, dessen Wert auf 5 US-Dollar geschätzt wurde. Für diesen brach das Gericht die Online-Auktion ebenfalls ab, als das Gebot bei 77.000 US-Dollar lag. In sozialen Netzwerken wurde zuvor das Gerücht gestreut, dass sich auf dem USB-Stick Hinweise zu einer hohen Summe Bitcoins befinden, die Zhang angeblich vor den Behörden versteckt hat.

Untreue kann in China mit der Todesstrafe geahndet werden

Es ist möglich, dass die Auktion der Yu-Gi-Oh!-Karte mit Bots manipuliert wurde, um dem Gericht bzw. der Regierung eins auszuwischen. Die chinesische Regierung wird für ihre harten Strafen bei Verbrechen kritisiert. Untreue ist eines von über 40 Kapitalverbrechen, für die die Todesstrafe verhängt werden kann. Geldhinterziehung wird damit gleichgesetzt mit Verbrechen wie Mord, Terrorismus, Kidnapping und Befehlsverweigerung von Soldaten.

Auch das Abgeben von Geboten mit bösartigen Absichten bei einer Gerichtsauktion steht unter Strafe. Den Beschuldigten drohen Geld- und Haftstrafen. Das Gericht hat in einem Post auf dem sozialen Netzwerk Weibo angekündigt, dass es Konsequenzen für die Bietenden geben wird. Derzeit ist aber noch unklar, ob das Gericht diese Drohung wirklich wahr macht.

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