Videotelefonie macht das Home Office zum Konferenzraum

Videotelefonie macht das Home Office zum Konferenzraum

© iStockphoto/nortonrsx

Digital Life

7 Tipps, worauf man bei Videokonferenzen achten soll

Weite Teile der Bevölkerung befinden sich im Homeoffice. Um Team-Besprechungen abzuhalten oder berufliche Kontakte zu pflegen, sind Videotelefonate momentan unersetzbar. Nach dem Motto "in der Not frisst der Teufel Fliegen" wird dabei einiges in Kauf genommen: schwer verständliche Kommunikationspartner, kaum erkennbare Gesichter, plötzlich von der Bildfläche verschwindende Personen. In vielen Unternehmen ist Improvisation gefragt und irgendwie bekommt man es am Ende schon hin. Mit einigen wenigen Maßnahmen kann man die Qualität von Videoanrufen aber deutlich steigern.

1. Ausrüstung überprüfen

Nichts kann ein Videotelefonat so sehr stören wie technische Probleme. Rechtzeitig vor einer Konferenz über das Internet sollte man überprüfen, ob die eigene Webcam und das eigene Mikrofon funktionieren. Befindet man sich selbst nicht in einer ruhigen Umgebung - etwa wenn im Hintergrund Kinder spielen - empfiehlt sich ein Headset. Kleine Kopfhörer mit Mikrofon im Kabel reichen meist aus. Viele Videotelefonie-Apps bieten die Möglichkeit, zu überprüfen, wie man von Gesprächspartnern gesehen und gehört wird. Bei Skype kann man etwa Testanrufe durchführen. Wichtig ist auch, auf möglichst gute Internetverbindung zu achten, also etwa auf möglichst guten WLAN-Empfang.

2. Hintergrund

Mit einem Videotelefonat von Daheim gibt man seinen Gesprächspartnern Einblicke in die eigenen vier Wände. Man sollte sich deshalb bewusst sein, was im Hintergrund des Kamerabildes auftaucht. Dreckiges Geschirr und Schmutzwäsche sind tabu. Ein facettenreiches Bild des eigenen Wohnzimmers kann ablenkend sein. Profis achten daher auf möglichst wenig sichtbare Gegenstände oder gar eine Leinwand mit Unternehmensfarben und Logo hinter dem eigenen Sitzplatz.

3. Beleuchtung

Die richtigen Lichtverhältnisse für ein Videotelefonat herzustellen, ist relativ einfach. Am besten positioniert man sich so, dass Tageslicht das eigene Gesicht erhellt. Wer mit dem Rücken zu einem Fenster oder zu einer Lampe sitzt, wird kaum erkennbar sein. Durch eine Deckenleuchte wird man leicht zu einem "Panda" (Schatten im Gesicht). Wer künstliches Licht benötigt, platziert dieses am besten seitlich des Bildschirms.

Businesswoman in the office on videoconference with headset, Skype

Die meisten Laptops haben eine Webcam integriert, manche aber nicht

4. Bildausschnitt und Winkel

Die beste Distanz zur Kamera erkennt man, indem Kopf und Schultern am Bild vollständig sichtbar sind. Die Kamera befindet sich am besten waagrecht vor dem eigenen Gesicht. Wer mit einem Laptop arbeitet, wo Kameras meist am oberen Bildschirmrand eingebaut sind, könnte das Gerät während des Videotelefonats auf einen Bücherstapel stellen. Wird die Kamera zu hoch oder zu niedrig platziert, vermittelt man Gesprächspartnern ein Gefühl von Über- oder Unterlegenheit. Einblicke in die Nasenlöcher könnten zusätzlich unangenehm sein.

5. Konzentration

Bei Videokonferenzen ist man nicht ein Gesicht unter vielen in einer Gruppe, sondern taucht allein vor der Kamera auf. Gerade in dieser Situation sollte man den Eindruck erwecken, dem Gespräch zu folgen und nicht zu unterhaltsameren Tätigkeiten am Computer wechseln. Profis blicken, wenn sie sprechen, direkt in die Kamera und nicht auf den Bildschirm, um direkten Blickkontakt zu simulieren. Falls man einsichtige Kinder daheim hat, kann man sie um das Unterlassen von Interventionen bitten.

6. Körperhaltung

Eine komfortable Sitzposition verhindert, dass man während des Gesprächs hin- und herrückt. Aufrecht zu sitzen, kann auch nur einen positiven Eindruck vermitteln. Bei Videotelefonaten mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern, empfiehlt es sich, sich beim Sprechen mittels Handzeichen zu koordinieren. Ein Stimmengewirr ist noch unverständlicher, wenn sich Personen nicht im selben Raum befinden.

7. Erscheinungsbild

Eine bekannte Vorstellung ist ja, dass man bei Videotelefonaten untenrum nackt dasitzen kann. Profis raten davon ab. Es kann immer passieren, dass man aufstehen muss, etwa um ein physisches Dokument herbeizuholen. Auch wenn die Versuchung zur Verwahrlosung daheim groß ist, sollte man auch halbwegs gepflegt erscheinen. Ob jemand im Anzug oder T-Shirt erscheint, hängt vom anlassspezifischen Dress Code ab. Wie vor TV-Kameras sollte man stark gemusterte Kleidung vermeiden. Um die automatische Helligkeitsanpassung der Webcam nicht zu verwirren, sollte man sich außerdem nicht ganz schwarz oder grellweiß anziehen.

Videokonferenz-Apps

Die Klassiker
Der Microsoft-Dienst Skype kann bis zu 50 Personen verbinden und ist sowohl als App auf sämtlichen Betriebssystemen, als auch im Browser nutzbar. Experten bemängeln nur schwache Datenschutzbestimmungen. Kleine Gruppen kommen auch mit WhatsApp, Facebook Messenger, Google Handouts oder Apple FaceTime aus.

Die Business-Profis
Die momentan populärste App für Videokonferenzen mit bis zu 200 Teilnehmern ist Zoom. Das Programm bietet eine Vielzahl von Funktionen und Cloud-Speicherplatz, ist aber kostenpflichtig. Ebenfalls auf Unternehmen spezialisiert sind Google Meet , Microsoft Teams, Amazon Chime, Slack oder Cisco WebEx.

Die Quelloffene
Simpel gestaltet, dafür als kostenlose Open-Source-Software verfügbar ist Jitsi. Experten loben die Abhörsicherheit und Benutzung auch ohne Anmeldung.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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