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Frauen kämpfen in den USA um ihr Abreibungsrecht

© APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Digital Life

Abtreibung: Möglicherweise tödliche Anleitungen auf TikTok

Nur eine Woche nachdem das US-Höchstgericht das Grundsatzurteil Roe v. Wade gekippt hat, ploppen auf TikTok unzählige Anleitungen für Abtreibungen mit hunderttausenden Klicks auf. Diese können teilweise aber lebensgefährlich sein, wie Mediziner*innen gegenüber Bloomberg warnen. Ihnen zufolge beinhalten die Anleitungen oft unterschiedliche Kräuter, Tropfen und andere Substanzen.

Unter anderem sollen giftige Kräuter eine festgestellte Schwangerschaft stoppen – laut den Mediziner*innen können die aber fatale Folgen für Frauen haben. Kräuter wie etwa die Polei-Minze können dem US-Toxikologen Josh Trebach zufolge zu Leberversagen, Krampfanfällen oder zum Tod führen. „Ich befürchte, dass es viel Fehlinformation da draußen gibt, weil es viel, viel einfacher ist, auf TikTok oder Facebook oder Twitter zu gehen, als sich einen Termin mit seinem Hausarzt in 7 Wochen auszumachen“, sagt er.

Social Media will Fehlinformation eindämmen

Außerdem sei es für Frauen in manchen US-Staaten, in denen es Einschränkungen gibt, zusätzlich herausfordernd, einen lokalen Arzt oder eine Ärztin zu kontaktieren und eine Abtreibung zu veranlassen. 

Soziale Netzwerke wollen nun gegen diese Art von Fehlinformation vorgehen. Einige Postings habe TikTok bereits gelöscht, auch Twitter will hier für mehr verlässliche Informationen sorgen. Wie schwierig das Eindämmen solcher gefährlichen Inhalte sein kann, hat schon die Corona-Pandemie gezeigt. So wurden auf Social Media unzählige Postings zu gefährlichen, vermeintlichen Heilmitteln wie Chlor oder Entwurmungsmittel für Pferde, verbreitet.

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