Airbus will noch 2017 ein fliegendes Taxi testen
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"Vor hundert Jahren ist der städtische Transport in den Untergrund gegangen, nun haben wir die Mittel, um in die Luft zu steigen", erklärte Airbus-CEO Tom Enders auf der Technologiekonferenz DLD in München. Der Flugzeughersteller ließ bereits im Sommer 2016 mit Plänen zu autonom fliegenden Multikopter-Taxis für den Personentransport in Großstädten aufhorchen. Nun kündigt Enders die ersten Testflüge an, die laut Plan noch vor Ablauf des aktuellen Jahres stattfinden sollen.
Staufrei pendeln
Zunächst soll dabei eine autonom fliegende Drohne für einen einzelnen Passagier in die Lüfte steigen, die bei Airbus den Projektnamen "Vahana" trägt. Vahana soll die erste Stufe eines Konzepts sein, das autonome Flieger für den urbanen Personen- und Gütertransport der Zukunft vorsieht. Airbus hat die Vision von staufreiem Pendlerverkehr und sieht sogar Vorteile für die Stadtplanung: "Man braucht nicht Milliarden in Betonbrücken und Straßen investieren."
Elektromotoren und Autonomie
Neben dem fliegenden Ein-Personen-Taxi Vahana will Airbus ein Lieferdrohnennetz namens "Skyways" errichten und später auch autonome Lufttaxis für mehrere Personen namens "CityAirbus" einführen. Angetrieben werden sollen Vahana, Skyways und CityAirbus durch Elektromotoren, um die Schadstoffbelastung in Städten nicht zusätzlich zu steigern.
Das autonome Lenken von Luftfahrzeugen ist ein weiteres vereinendes Grundprinzip. Airbus will auch seine Passagierflugzeuge langfristig auf autonomen Betrieb umstellen. "90 Prozent der Fehler bei Flugunfällen gehen auf menschliches Versagen zurück", sagte Enders auf der DLD.
Konkurrenz
An der Entwicklung von vollautomatisch fliegenden Drohnen für den Passagiertransport arbeiten unterdessen neben Airbus auch andere Unternehmen. Auf der Technik-Messe CES 2016 hat etwa die chinesische Firma Ehang einen Multikopter mit acht Rotoren vorgestellt, der einen Passagier bis zu 23 Minuten lang mit bis zu 97 km/h durch die Luft befördern soll. Ein Prototyp des Ehang-Multikopters wird seit Sommer 2016 in Nevada, USA, getestet.
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