Amazon finanziert Impfgegner
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Amazon-Kunden, die etwas Gutes tun wollen, können über das Programm AmazonSmile veranlassen, dass 0,5 Prozent ihrer Einkaufssumme sozialen Organisationen ihr Wahl zukommen. Wie der Guardian herausfand, buhlen auch vier große US-Organisationen von Impfgegnern, darunter das National Vaccine Information Center (NVIC) und Learn the Risk, auf ihren Webseiten um die Spendengelder.
Zahlreiche andere Initiativen von Impfgegnern werden von Amazon ebenso als für das Spendenprogramm qualifiziert angeführt. Amazon sei damit das jüngste Beispiel, wie große US-Technologieunternehmen dabei mithelfen die Impfgegner-Bewegung zu bewerben und zu finanzieren, schreibt der „Guardian“. Auch Facebook und YouTube gerieten wegen ihrer Verbreitung von Propaganda der Impfgegner bereits in die Kritik.
Summen unklar
Wie viel Geld Amazon-Kunden den Impfgegnern zukommen ließen ist unklar. Zuletzt veröffentlichte Amazon 2016 eine finanzielle Offenlegung zu seiner Wohltätigkeitsinitiative. Detaillierte Summen für die vom Guardian angeführten Organisationen konnten daraus jedoch nicht extrahiert werden.
Insgesamt umfasst die Liste der von Amazon für das 2013 gegründete Programm zugelassenen Spendenempfängern mehr als eine Million Organisationen und Initiativen. In der Vergangenheit geriet das Programm bereits in die Kritik, weil Gelder auch an die National Rifle Association (NRA) und andere Organisationen der Waffenlobby geflossen sein sollen.
Amazon wollte Spenden an Impfgegner nicht direkt kommentieren, sondern verwies gegenüber dem „Guardian“ darauf, dass man sich bei der Liste der zugelassenen Organisationen an Empfehlungen der US-Behörden halte.
Anti-Impf-Dokumentationen entfernt
Kritik gab es an dem weltgrößten Online-Einzelhändler auch, weil er Produkte und Inhalte aus dem Umfeld der Impfgegnerbewegung vertreibt. Auf einen entsprechenden Brief eines US-Abgeordneten reagierte Amazon. Mehrere Anti-Impf-Dokus wurden zuletzt aus dem hauseigenen Streamingdienst Prime Video entfernt.
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