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Zerstörte An-225: Pilot erhebt schwere Vorwürfe gegen Antonow

Beim Angriff russischer Truppen auf den Flughafen Hostomel nahe Kiew wurde das größte Frachtflugzeug der Welt, die Antonow An-225 Mrija, zerstört. Aufnahmen von Anfang März zeigen sie in Trümmern. Nun erhebt der Chefpilot der Maschine, Dmytro Antonov, schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. In einem am Wochenende veröffentlichten YouTube-Video behauptete er, dass Warnungen, Flugzeuge rechtzeitig zu evakuieren, ignoriert worden seien. 

Antonov, der tatsächlich so heißt, sagt, dass das Management bereits im Jänner von der NATO und Mitarbeiter*innen ihres deutschen Ablegers Antonov Logistics Hinweise auf eine bevorstehende Invasion erhalten habe. In der Vergangenheit hat die Airline unter anderem Charterflüge für die NATO durchgeführt und darum gute Verbindungen zum Bündnis.

Im Jänner sei laut dem Piloten auch konkret vorgeschlagen, die Flugzeuge nach Leipzig zu überstellen, dem Sitz von Antonov Logistics. Dies hätte auch geschehen können, wurde aber nicht gemacht.

Später erklärte der Pilot noch in einem weiteren Video, er habe Drohungen nach seinen Aussagen erhalten, unter anderem von hochrangigen Antonow-Vertretern. 

Unternehmen weist Vorwürfe zurück

Antonow selbst weist die Vorwürfe in einem Facebook-Posting zurück und wirft dem Piloten nun vor, er hätte selbst etwas tun können. Als hochrangiger Mitarbeiter hätte auch er die Initiative ergreifen können und das Flugzeug angesichts der Gefahrenlage außer Landes bringen können.

Letzter Flug im Februar

Die An-225 war üblicherweise auf der ganzen Welt für Frachtflüge unterwegs. Zuletzt führte ein Auftrag die Maschine nach China, Kirgisien und Dänemark. Anfang Februar kehrte sie dann zu ihrer Basis in die Ukraine zurück. Dort wurden anschließend Wartungsarbeiten durchgeführt, bevor die Maschine Ende Februar zerstört wurde.

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