Artillerie-Granate mit Düsentriebwerk stellt Rekord auf
Bei der Reichweite von Artillerie-Geschossen hat sich in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert - vor allem zum Missfallen westlicher Streitkräfte. Denn bei der Reichweite übertrifft die russische Armee mit ihrer Artillerie westliche Waffen um ein Vielfaches.
Eine neue Artillerie-Granate, die aus einer Kooperation zwischen der US-Armee, Boeing und dem norwegischen Rüstungskonzern Nammo entstanden ist, hat nun einen neuen Reichweitenrekord aufgestellt.
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Die Granate mit einem Kaliber von 155 Millimeter besitzt einen Ramjet-Antrieb, der ihr eine Reichweite von bis 150 Kilometer verleihen soll. Der große Vorteil an diesem Geschoss ist, dass es ohne Modifikationen bei bestehenden Waffensystemen eingesetzt werden kann.
Der Ramjet bringt viele Vorteile
Wird die "Ramjet 155"-Granate abgefeuert, beschleunigt sie rasch auf Überschallgeschwindigkeit, wo dann der Ramjet einsetzt. Bei dem Staustrahltriebwerk wird die Luft durch ihre hohe Geschwindigkeit angesaugt, komprimiert, mit dem Treibstoff vermischt und verbrannt, wodurch der Schub erzeugt wird.
All das lasse sich auf minimalem Platz in eine Granate integrieren, heißt es von Boeing und Nammo. Vorteilhaft am Ramjet ist zudem, dass es keine beweglichen Teile benötigt, um die Luft anzusaugen.
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Ramjet und JDAM
Erste Tests der US-Armee hätten gezeigt, dass die 155mm-Granate mit dem Ramjet-Antrieb eine Reichweite bis zu 150 Kilometer aufweist. Exakte Angaben über den von Boeing verkündeten Reichweitenrekord liegen nicht vor. Ein herkömmliches Geschoss in diesem Kaliber kommt etwa 24 Kilometer weit. Etwas modernere Varianten, wie das IM HE-ER, schaffen 40 Kilometer.
Nun wollen sich Boeing und Nammo um die Präzision des Geschosses kümmern. In einem der kommenden Tests soll eine Präzisionslenkung in den Ramjet 155 integriert werden, die die Technologie der Joint Direct Attack Munition (JDAM) nutzt.
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