Bitcoin abgesackt: Warum die Krypto-Kurse derzeit fallen

Bitcoin abgesackt: Warum die Krypto-Kurse derzeit fallen

© REUTERS / Dado Ruvic

Digital Life

Bitcoin abgesackt: Warum die Krypto-Kurse derzeit fallen

Die älteste und größte Kryptowährung ist unter die wichtige Marke von 60.000 Dollar gefallen. Am Donnerstagmorgen notierte der Bitcoin bei rund 58.800 Dollar. Im Monatsvergleich hat die Digitalwährung somit fast 18 Prozent an Wert eingebüßt. 

Auch bei der zweitgrößten Kryptowährung sieht es derzeit nicht viel besser aus. Der Ethereum-Kurs ist in den vergangenen Wochen ebenso stark gefallen. Warum die Tendenzen auf den Krypto-Märkten derzeit nach unten zeigen, hat mehrere Gründe

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Der Bitcoin-Kurs im vergangenen Monat

Sinkende Nachfrage nach Bitcoin-ETFs

Gewinnmitnahmen und eine nachlassende Nachfrage nach börsengehandelten Spot-ETFs aus den USA werden unter anderem für die jüngsten Kurseinbrüche verantwortlich gemacht. So genannte Bitcoin-ETFs waren erst zu Jahresanfang zugelassen worden und hatten für starken Zulauf auf Digitalanlagen gesorgt. Der Bitcoin-Kurs war im Nachgang auf ein Rekordhoch von fast 74.000 Dollar gestiegen. 

Nach den Zuflüssen forcierten die Abflüsse auf der Gegenseite den Abwärtsdruck. Es spreche derzeit wenig für eine nachhaltige Gegenbewegung, kommentierte Timo Emden von Emden Research vor gut einer Woche den aktuellen Zustand des Kryptomarktes.

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Aus den börsengehandelten Bitcoin-ETF in den USA und anderen Krypto-Anlagen weltweit sind in den vergangenen 2 Wochen über 1,2 Milliarden US-Dollar abgezogen worden. Das geht aus einer Analyse der Marktforscher von CoinShares hervor. Der Abfluss hatte vor allem beim Bitcoin, der ältesten und bekanntesten sogenannten Kryptowährung, für einen Abwärtstrend gesorgt.

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Der Ethereum-Kurs im vergangenen Monat

Die unsichere US-Geldpolitik

"Angesichts der Unsicherheit über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik fehlt es an überzeugten Marktakteuren", ergänzte Emden. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Geldpolitik lockern könnte. Diese Unsicherheit belastet vor allem riskante Anlagen, zu denen Kryptowerte wie Bitcoin oder Ether gezählt werden. 

Die insgesamt schlechte Stimmung am Kryptomarkt führt CoinShares auf einen Pessimismus der Investoren in Bezug auf Zinssenkungen durch die US-Zentralbank Fed in diesem Jahr zurück. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang diese ihre Geldpolitik lockern könnte. 

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Der Bitcoin-Kurs in den vergangenen 12 Monaten

Hält die Bitcoin-Flaute an?

Das Kalkül dabei ist: Solange die Zinssätze vergleichsweise hoch sind, stehen den Anlegern viele Optionen offen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Darunter leidet dann der Kryptomarkt. Sinken die Zinsen für klassische Anlagen hingegen, erscheinen die Kryptoinvestments attraktiver.

Mittel- und langfristig rechnet der Markt den Forschern von CoinShares zufolge allerdings nicht mit einer anhaltenden Bitcoin-Flaute. Trotz der jüngsten negativen Stimmung haben demnach die Investoren ihre Short-Positionen, also ihre Finanzwetten auf einen sinkenden Bitcoinkurs, nicht erhöht.

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