FILE PHOTO: A United Airlines Boeing 777 lands at San Francisco International Airport, San Francisco
© REUTERS / Louis Nastro

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Horror-Moment im Flugzeug: Boeing 777 plötzlich im Sturzflug

Der Vorfall des Flugs 1722 von United ereignete sich bereits am 18. Dezember. Durch US-Medienberichte wurde erst jetzt bekannt, wie knapp die Boeing 777 einer Katastrophe entging.

Der Flug ging von Hawaii nach San Francisco. Zuerst schien alles normal zu verlaufen, bis die Maschine kurz nach dem Start für ein paar Sekunden „beunruhigend schnell aufstieg“, sagt Rod Williams zu CNN. Er war mit seiner Familie an Bord des Fluges: „Es fühlte sich an, als würde man in einer Achterbahn sitzen und gerade zum höchsten Punkt hinaufrollen. Alle wussten, dass irgendetwas nicht stimmt.“

Was dann folgte, war ein Horrorerlebnis für die Passagiere. Die Boeing 777 ging plötzlich in einen Sturzflug über. „Einige Leute haben geschrien. Meine Frau und ich haben sich nur an die Sessel gekrallt, unsere Kinder saßen zwischen uns. Wir konnten in der Situation keine Worte finden. Nach dem Zwischenfall habe ich mit meiner Frau darüber gesprochen. In dem Moment haben wir beide auf ein Wunder gehofft. Wir dachten jetzt ist es aus.“

Nur 230 Meter über dem Meer

Wie öffentliche Flugdaten von Flightradar24 zeigten, begann der Sturzflug in einer Höhe von etwa 670 Metern. Er dauerte 8 bis 10 Sekunden. Die Piloten konnten die Maschine abfangen – nur 230 Meter über der Meeresoberfläche. Das klingt zwar nach viel, ist für eine Passagiermaschine aber äußerst knapp. Bei dieser Sinkrate wäre die Boeing 777 in 5 bis 5,2 Sekunden ins Meer abgestürzt.

Laut Air Current wirkten bei dem Vorfall bis zu 2,7G auf die Passagiere in der Maschine. Das ist auch den Piloten nicht entgangen. „Etwa 10 Minuten nach dem Vorfall gab es eine Durchsage. ‚Ok Leute, ihr habt wahrscheinlich ein paar Gs gespürt, aber alles ist in Ordnung. Wir werden sicher ankommen.‘“ Der Rest des Flugs war glücklicherweise ereignislos, bis auf einen etwas stärkeren Seitenwind bei der Landung in San Francisco.

Stalling als mögliche Ursache

Bei dem Zwischenfall wurde niemand verletzt. Die Crew der Maschine hat den Vorfall trotzdem im Rahmen eines freiwilligen Sicherheitsprogramms an die US-Flugsicherheitsbehörde FAA gemeldet. Laut United werde der Vorfall nun zusammen mit der FAA untersucht.

Die Ursache ist bislang jedenfalls unklar. Derzeit klingt es nach einem Fall von „Stalling“. Steigt ein Flugzeug zu steil nach oben, verliert es den Auftrieb und sackt ab. Zu versuchen, die Maschine hier nach oben zu ziehen, bewirkt den gegenteiligen Effekt und könnte außerdem dazu führen, dass das Flugzeug taumelt. Stattdessen muss die Nase gesenkt und Geschwindigkeit aufgenommen werden, um das Flugzeug stabilisieren zu können. Das ist womöglich hier passiert.

Wenn das wirklich die Ursache war, muss geklärt werden, warum die Piloten plötzlich die Boeing 777 so schnell steigen haben lassen, dass es zum Stalling oder Beinahe-Stalling gekommen ist. Denkbar ist, dass sie versucht haben auszuweichen, etwa einem Vogelschwarm. Falls sie einem anderen Flugzeug ausweichen mussten, hatte das nicht seinen ADS-B-Sender eingeschaltet, sonst wäre diese Maschine ebenfalls auf Flightradar24 zu sehen gewesen.

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