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"Alles steht still, es herrscht Chaos": Stundenlanger Blackout in Chile

In Chile sorgte am Dienstag ein großflächiger Blackout dafür, dass Mobilfunknetze ausfielen, Pendler festsaßen und das öffentliche Leben im südamerikanischen Land fast komplett zum Stillstand kam. 90 Prozent des Landes wurden durch den Mega-Blackout in Dunkelheit versetzt, während die Stromversorger alles daransetzten, das Stromnetz wieder zum Laufen zu bringen.

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Auf den gigantischen Blackout war das Land nicht vorbereitet, und die Regierung verhängte den Notstand, berichtet AP. Bis Mittwochmorgen war es den Bürgern verboten, ihre Häuser zu verlassen. Im ganzen Land rückten Tausende Soldaten aus, um die Einhaltung der Ausgangssperren zu gewährleisten.

Mobilfunk und Wasser

Der Blackout hatte noch andere drastische Folgen. Man konnte nicht mehr auf das Mobilfunknetz zugreifen. In vielen Haushalten gab es plötzlich kein fließendes Wasser mehr, weil die Wasserversorgung mit strombetriebenen Pumpen funktioniert. Züge standen still, Ampeln fielen im ganzen Land aus, und die Pumpen von Tankstellen versagten ebenso wie Geldautomaten.

"Alles ist zum Stillstand gekommen, es herrscht Chaos", wurde ein Einwohner der Hauptstadt Santiago von der Nachrichtenagentur zitiert. Menschenmassen blieben in steckengebliebenen U-Bahn-Wagen stecken. Ältere Menschen befürchteten, dass sie ihre Wohnungen nicht verlassen könnten, weil die Aufzüge nicht funktionierten

Leitungsausfall führte zu Kettenreaktion

Ursache für den Blackout soll eine Störung der Hochspannungsleitung gewesen sein, die Strom aus der Atacama-Wüste in die Hauptstadt Santiago transportiert. Eine Kettenreaktion von Überlastungen und Kraftwerksausfällen soll die Folge gewesen sein. Was genau den Ausfall der Atacama-Leitung bewirkt hat, weiß man derzeit noch nicht. Ein Cyberangriff oder kriminelle Handlungen sollen jedoch nicht dahinterstecken.

ENERGY-BLACKOUT

Santiago war fast in komplette Dunkelheit gehüllt.

Notstromgeneratoren

Zumindest Krankenhäuser und Regierungsgebäude wurden in Chile während des Blackouts noch mit Notstrom aus Generatoren versorgt. Auch der Flughafen in Santiago wurde mit Notstrom betrieben, doch dennoch lief auch dort nicht alles nach Plan.

Nachdem man stundenlang an der Wiederherstellung des Stromnetzes gearbeitet hatte, konnten gegen 23 Uhr wieder die Hälfte der Haushalte mit Strom versorgt werden. Mittlerweile ist die Stromversorgung weitgehend wiederhergestellt, aber noch funktioniert nicht alles. In der Hauptstadt Santiago fährt die U-Bahn beispielsweise noch immer nicht.

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