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Militärtechnik

Chinas "smarte" Wasserkanone soll Gegner kampfunfähig machen

China arbeitet an einer "smarten" Wasserkanone, die Einsätze im südchinesischen Meer revolutionieren soll. Die nicht-tödliche Waffe soll Gegner kampfunfähig machen, ohne auch nur einen Schuss abzufeuern.

Wasserkanonen feuern einen Hochdruckwasserstrahl auf einen Gegner, der sich bis zu 100 Meter weit entfernt aufhalten kann. Trifft der Strahl direkt einen Menschen, kann es auch tödlich enden - die ausgeübte Kraft ist nämlich ähnlich, als würde man von einem 9 Tonnen schweren Elefanten angerempelt.

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Wasserkanonen gegen philippinische Schiffe

In den vergangenen Monaten setzte China mehrmals Wasserkanonen gegen philippinische Schiffe ein, die laut China in ihr Territorium eingedrungen sind. So etwa auch im März, als ein Schiff des philippinischen Militärs einige Matrosen versorgen wollte, die auf einem absichtlich auf Grund gelaufenen Schiff 200 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt stationiert waren. 

Damit befindet sich die Insel zwar noch in der "ausschließlichen Wirtschaftszone" der Philippinen, China beansprucht das Territorium allerdings für sich. Ein Schiff der chinesischen Küstenwache setzte dabei seine Wasserkanone ein und zerstörte die Windschutzscheibe des Cockpits, wobei mehrere Menschen verletzt wurden.

Wasserkanonen werden von China meist nur bei schwachem Seegang eingesetzt - bei rauer See sind sie einfach zu ungenau, um ein Ziel verlässlich zu treffen. Das soll sich in Zukunft allerdings ändern. Mithilfe einer Künstlichen Intelligenz soll die Wasserkanone auch bei starkem Wellengang eingesetzt werden können.

Möglich machen das Bewegungssensoren, die die Bewegungen des Schiffs registrieren und Kameras, die den Verlauf des Wasserstrahls verfolgen. Basierend auf den Daten wird die Wasserkanone automatisiert auf das Ziel ausgerichtet. In Experimenten konnten so Ziele mit einer Genauigkeit von 2 Metern getroffen werden, und zwar auch bei 4 Meter hohen Wellen und starken winden. Das entspricht einer Verbesserung der Zielgenauigkeit von bis zu 54 Prozent, wie die South China Morning Post berichtet.

Von Grundwasserpumpen inspiriert

Wasserkanonen sollen künftig vor allem gegen Schiffe kleinerer südostasiatischer Nationen zum Einsatz kommen, wo größerer Geschütze wie etwa Schiffsabwehrraketen übertrieben wären. So besitzt die gesamte Marine der Philippinen etwa nur 2 Fregatten, die überhaupt Raketen abfeuern können. 

Die Technologie stammt dabei eigentlich von Infrastruktur- und Landgewinnungsprojekten Chinas. Dafür wurden leistungsstarke Pumpen entwickelt, die das Grundwasser oder auch Meeresbodensegmente absaugen können, um so etwa den Bau von Fundamenten zu ermöglichen. Diese Pumpen eignen sich auch für den Betrieb leistungsstarker Wasserwerfer.

Forschung an nicht-tödlichen Waffen

China forscht auch noch an anderen nicht-tödlichen Waffen, etwa an Laserwaffen, die Gegner blenden und Mikrowellenwaffen, die ein Gefühl brennender Haut auslösen können. Interesse besteht auch an Infraschallwaffen, die bei Menschen Schwindel, Übelkeit und Atemnot auftreten lassen können (Stichwort Havanna-Syndrom). 

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Infraschallwaffen haben dabei den Vorteil, dass sich die Schallwellen schnell fortbewegen können, nicht sichtbar sind und auch dicke Wände durchdringen können. Zusätzlich zu Schiffen auf dem Ozean können damit auch U-Boote in der Tiefe angegriffen werden.

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