Ungefähr so könnte die Situation ausgesehen haben

Ungefähr so könnte die Situation ausgesehen haben

© AFP PHOTO / Jason Redmond / Bildmontage

Digital Life

Cockpit-Displays von Boeing 737 fallen auf manchen Flughäfen aus

Erst gestern ist eine Boeing 737 im Iran vom Himmel gefallen. Sämtliche Modelle der 737 Max sind noch immer mit einem Flugverbot belegt, da die Software der betroffenen Maschinen schwerwiegende Fehler aufweist. Nun kommt ein weiterer, äußerst eigenartiger Softwarefehler bei 737-Maschinen hinzu.

Fliegt eine Boeing 737 bestimmte Flughäfen an und versucht dort mittels Instrumentenanflug zu landen, fallen im Cockpit sämtliche Displays aus, wie aus Dokumenten der US-Flugaufsichtsbehörde FAA hervorgeht. Betroffen sind offenbar nur bestimmte Landebahnen und auch nur dann, wenn sie in westliche Richtung angeflogen werden.

Totalausfall der Screens

Geben die Piloten die Daten für Länge und Breite der Landebahn in ihre Bordcomputer ein, kommt es zum Totalausfall der Haupt-Screens im Cockpit. Die Bildschirme bleiben so lange Schwarz, bis die Piloten eine andere Landebahn auswählen. Den Flugplan ändern können die Piloten über kleinere Displays, die offenbar nicht vom Ausfall betroffen sind. 

Vielleicht zeigten die Screens im Cockpit den Blue Screen of Death

Sieben der betroffenen Landebahnen befinden sich in den USA, zwei in Südamerika. Auftreten kann der Fehler in den Modellen Boeing 737-600, -700, -700C, -800, -900 and -900ER. Laut der FAA wurden bei allen in Frage kommenden Maschinen, die künftig einen der betroffenen Flughäfen anfliegen werden, die Software bereits überarbeitet.

Bugs in Flugsystemen

Softwarefehler in Flugsystemen moderner Passagiermaschinen sind keine Seltenheit. Abgesehen vom fatalen Softwarefehler, der offenbar zwei Boeing 737 Max-Maschinen zum Absturz brachte und seither für ein Flugverbot aller betroffenen 737-Modelle verantwortlich ist, gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche andere Software-Bugs.

Einige Airbus A350 Modelle müssen zum Beispiel regelmäßig neu gestartet werden, damit sich die Flugsysteme nicht von selbst abschalten. 149 Stunden dauert das Zeitfenster. Dann wird es brenzlig. Flugsysteme und andere essenzielle Funktionen können dann ausfallen. In der Praxis bedeutet das, dass bei Flugzeugen des besagten Typs vor Ablauf der 149 Stunden das System komplett heruntergefahren und neu gestartet werden muss, um Systemausfälle zu vermeiden.

Bei einigen Modellen von Boeings 787 Dreamliner gibt es einen ähnlichen Bug. Auch dabei müssen die Flugsysteme regelmäßig neu gestartet werden, um automatische Ausfälle zu vermeiden. Bei der Boeing-Maschine dauert das Zeitfenster angeblich 248 Stunden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare