Dieser 42-Jahre alte Computer kann Ray-tracing darstellen
Der Softwareingenieur Gabriel Gambetta hat es geschaffte, auf einem ZX Spectrum Ray-tracing darzustellen. Bei dieser Rendering-Methode werden Licht und Schatten realistischer dargestellt, es ist aber auch extrem Speicherintensiv. Um das in neuesten Spielen zu aktivieren, benötigt es eigentlich eine aktuelle, leistungsstarke Grafikkarte.
Da Gambetta wohl nach Herausforderungen sucht, hat er sich den 1982 von Sinclair Research entwickelten Computer ZX Spectrum für sein Experiment vorgenommen. Aktuelle Grafikhammer wird man damit mit den begrenzten Ressourcen zwar nicht spielen können, aber das hinderte Gambetta nicht an seinem Projekt. Das kann der ZX Spectrum:
- 3,5 MHz Z80 Prozessor (1000-fach langsamer als aktuelle Computer)
- 48 KB Arbeitsspeicher
- 15 Farben
- maximale Auflösung von 256 x 176 Pixel
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Für sein Projekt nahm ein ein einfaches 32 x 22 Pixel großes Bild mit 3 farbigen Kugeln her. Um das Bild mit einem Licht-und-Schatten-Spiel auszustatten, verwendete er die eingebaute Programmiersprache Sinclair BASIC. Dort implementierte er seinen selbst geschriebenen Ray-tracing-Code.
17 Stunden Renderzeit
Dabei testete Gambetta verschiedene Auflösungen und optimierte den Code so lange, bis ein tatsächlich beeindruckendes Bild entstand. Zu sehen bekommt man das in einer ausführlichen Erklärung auf seiner Webseite (hier).
Gut Ding braucht aber bekanntlich Weile und deshalb wartet man auf das Rendern des Bildes 17 Stunden. Das entspricht 0,000016 Bildern pro Sekunde. Spielen wird man damit wohl nicht. Das mindert die Leistung Gambettas aber keineswegs, denn er konnte mit seinem Versuch zeigen, was mit alter Technik eigentlich alles möglich war - und immer noch möglich ist.
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