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Daten von Apple Watch führen zu Verhaftung in Mordfall

Im September 2016 wurde in Australien die 57-jährige Myrna Nilsson ermordet. Sie wurde erschlagen und mit Klebeband gefesselt auf der Straße gefunden. Ihre Schwiegertochter musste den Mord mitansehen und schilderte die grausamen Geschehnisse. Wie die Daten der Apple Watch zeigen, dürfte das aber alles gelogen gewesen sein, berichtet Daily Mail.

Laut der Schwiegertochter wurde Nilsson nach einem Fall von rücksichtslosen Fahrens von mehreren Männern nachhause verfolgt. Diese sollen sich Zutritt zum Haus verschafft haben und fesselten beide mit Klebeband. Nilsson soll 20 Minuten mit den Angreifern diskutiert haben.

Hinterhältige Attacke

Laut den Daten der Apple Watch, die Nilsson getragen hat, war dies aber anders. Den Forensikern zufolge zeigen die Daten eine kurze Konzentration hoher Aktivität, gefolgt von wenig Aktivität, bis schließlich die Smartwatch keinen Puls mehr aufzeichnete. Dies sei typisch für einen Hinterhalt, bei dem das Opfer erst das Bewusstsein verliert und schließlich verstirbt. Aufgrund der Daten konnte ein sieben-minütiges Zeitfenster zwischen Angriff und Tod festgestellt werden, was der Aussage der Schwiegertochter mit der 20-minütigen Diskussion widersprecht.

Dass die sieben Minuten der Schwiegertochter, die angeblich selbst gefesselt war, viel länger vorgekommen sind, sei aus psychologischer Sicht durchaus möglich. Allerdings hat die Schwiegertochter um 19:02 eine SMS an ihren Mann geschickt und um 19:13 auf der Website von eBay gesurft, obwohl sie angeblich gefesselt war. Das sieben-minütige Zeitfenster zwischen dem Angriff auf Nilsson und ihrem Tod, wurde von den Forensikern mit 18:38 bis 18:45 bestimmt.

Laut der Anklagevertretung sei damit klar, dass die Aussage der Schwiegertochter nachweisbar falsch und die Geschichte über den Einbruch der Männer konstruiert sei. Die Schwiegertochter wurde verhaftet. Sie muss sich im Juni vor Gericht wegen des Mordes an Nilsson verantworten.

 

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