Deutschland: Tankstellen müssen künftig E-Ladestationen haben
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Auch wenn Elektroautos immer stärker verbreitet sind, ist das Netz an entsprechenden Ladestationen verbesserungsfähig. In Deutschland setzt hier nun der Gesetzgeber an. Die Regierung will 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau stecken.
„Durch eine Versorgungsauflage soll geregelt werden, dass an allen Tankstellen in Deutschland auch Ladepunkte angeboten werden“, heißt es dazu in dem “Masterplan Ladeinfrastruktur”, der jetzt “zügig umgesetzt” werden soll. Ein einheitliches Bezahlsystem statt der oft nicht vollständig kompatiblen Abrechnungstechniken sei ebenfalls ein zentraler Punkt.
Kaufprämie für Elektroautos
Außerdem gibt es eine Erhöhung der bestehenden Kaufzuschüsse für E- und Hybridautos in Deutschland. Bis Ende 2021 gibt es zum Beispiel für Elektrofahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40.000 Euro statt bisher 3.000 Euro künftig 6.000 Euro vom Bund - als sogenannte Innovationsprämie. Die Hersteller sollen sich daran weiter beteiligen, im bisherigen System übernahmen sie einen gleich hohen Anteil der Kosten wie der Staat.
Die 6.000 Euro sind der Maximalbetrag. Auch teurere Autos und Plug-in-Hybride können bezuschusst werden, dort sind die Prämien aber wie bisher geringer. Steuervorteile für elektrische Dienstwagen gelten bis zu einer Preisgrenze von 60.000 Euro. Indirekt wirkt für alle Autokäufe außerdem eine Senkung der Mehrwertsteuer: Vom 1. Juli bis 31. Dezember dieses Jahres wird der Satz von 19 auf 16 Prozent verringert.
Streit um Hybridautos
Bei Hybridfahrzeugen läuft der E-Motor meist nur in niedrigen Leistungsstufen, bei höheren Geschwindigkeiten schaltet sich der Verbrenner dazu - mit entsprechend mehr CO2-Emissionen. Einige Umweltverbände kritisieren deshalb, dass diese Mischantriebe weiter gefördert werden sollen. Die Bundesregierung will nun „die Frage des optimierten Nutzungsgrades des elektrischen Antriebs diskutieren“.
Für die Premiumhersteller Mercedes-Benz, BMW und Audi sind die Antriebsarten ein wichtiges Element, um ihre Flottenemissionswerte wie von der EU gefordert zu drücken, weil sie theoretisch durchaus niedrigere CO2-Abgase aufweisen können - wenn sie denn sparsam gefahren werden. Jens Hilgenberg von der Umweltorganisation BUND fordert daher einen Mindestanteil des Elektromotors von 70 bis 80 Prozent als Voraussetzung, Plug-in-Hybride zu fördern.
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