Drehbuch von Dune wurde mit MS-DOS geschrieben
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Sieht man den bildgewaltigen Science-Fiction-Film Dune, kann man sich kaum vorstellen, dass dahinter ein MS-DOS-Programm steckt. Das liegt an Eric Roth. Der Drehbuchautor des Films vertraut seit Jahrzehnten der Software „Movie Master“.
Das MS-DOS-Programm ist 30 Jahre alt und längst überholt. Roth wurde im Laufe der vergangenen Jahre mehrfach darauf angesprochen. Wie Vice in einem Podcast aus dem Jahr 2020 entdeckt hat, hat Roth auch das Drehbuch zu Dune im Jahr 2018 mit Movie Master geschrieben.
Roths Liebe zur Retro-Software ist in einem Video aus dem Jahr 2014 ist zu sehen. Er nutzt die Software auf einem Windows-XP-Computer. Er tippt dabei auf einem beigen IBM-Keyboard, das heutzutage noch immer Kultstatus genießt. Das Model M ist eine mechanische Tastatur, die bis in die 90er-Jahre sehr beliebt war.
In dem Video sagt Roth, wieso er immer noch Movie Master verwendet: „Zur Hälfte ist es Aberglaube, zur anderen Hälfte die Angst vor Veränderung.“ Seine Eigenheit wirkt sich auf die ganze Filmproduktion aus. Denn der Computer hängt nicht am Internet. Und selbst wenn, dann könnte niemand das veraltete Dateiformat lesen. Roth druckt das Drehbuch aus und schickt es an die Produktionsfirma, die es wiederum einscannt und in ein modernes Programm überträgt.
Dabei kann Roth nicht mal das gesamte Drehbuch schicken. Nach 40 Seiten ist der Speicher von Movie Master voll. Roth sieht das als Vorteil: „Ich mag das, denn es kreiert Akte. Wenn ich in 40 Seiten nicht sagen konnte, was ich wollte, bin ich in Schwierigkeiten.“ Üblicherweise ist ein Film in 3 Akte eingeteilt.
Roth, der unter anderem auch die Drehbücher zu „Forrest Gump“ und „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ geschrieben hat, ist mit seiner digitalen Nostalgie nicht alleine. George RR Martin hat das MS-DOS-Programm Wordstar verwendet, um seine „Game of Thrones“-Bücher zu schreiben.
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