Candela P-12
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Erstes „fliegendes“ E-Passagierschiff startet nächstes Jahr

Der schwedische Hersteller Candela hat das P-12 erfolgreich getestet. Das rein elektrisch betriebene Schiff ist 12 Meter lang und bietet Platz für 30 Passagiere. Der Akku hat eine Kapazität von 252 Kilowattstunden, was eine Reichweite bis zu 92 Kilometern ermöglicht.

Das Besondere am Candela P-12: Es ist ein Hydrofoil-Schiff – auch bekannt als Tragflügelboot. Die Tragflügel heben bei der Fahrt den Rumpf aus dem Wasser, weshalb es für Beobachter*innen so aussieht, als würde das Schiff fliegen. Daher auch der Spitzname „fliegendes Schiff“.

Dadurch ist der Wasserwiderstand geringer. Laut Candela verbraucht das P-12 deshalb 80 Prozent weniger Energie als ein traditionelles Schiff, wenn mit mehr als 33 km/h gefahren wird.

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Das erhöht nicht nur die elektrische Reichweite, sondern auch die Geschwindigkeit. Das P-12 soll nächstes Jahr den Fährbetrieb in Schweden aufnehmen. Die Wasser-Route von Ekerö nach Stockholm wird dann nur noch 25 Minuten, statt bisher 55 Minuten, dauern. Damit wird es das erste elektrische Hydrofoil-Passagierschiff sein, das einen regulären Betrieb aufnimmt.

Candela P-12

In diesem regulären Betrieb wird das P-12 maximal 46 km/h schnell fahren, wobei bis zu 56 km/h möglich sind. Für die nötige Leistung sorgt ein Zwillingsantrieb mit 340 Kilowatt Leistung. Das digitale Kontrollsystem passt den Winkel der Tragflügel bis zu 100-mal pro Sekunde an und reagiert so auf Wind, Wellen und Strömungen. Dies optimiert die Fahrt für einen geringen Verbrauch und reduziert Schaukeln. So wird der Seekrankheit unter den Passagieren vorgebeugt.

Das Candela P-12 geht jetzt in die Serienproduktion. Der Stückpreis liegt bei 1,7 Millionen Euro. Im Betrieb soll es die Kilometerkosten pro Passagier um 50 Prozent senken, gegenüber den bisherigen Fähren mit Verbrennungsmotor. Das Sparpotenzial kommt nicht nur von Strom als Treibstoff, sondern auch von den geringeren Wartungskosten der Elektromotoren.

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