ELGA: Ab 2.1.2014 kann man aussteigen
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Im neuen Jahr startet die Elektronische Gesundheitsakte ELGA. Doch vorerst werden noch keine Daten gespeichert. Lediglich das Portal, in dem man seine Daten verwalten kann, nimmt am Donnerstag, den 2. Jänner 2014 im Laufe des Tages seinen Betrieb auf.
Wer über eine Bürgerkarte bzw. eine Handy-Signatur verfügt, kann ELGA via gesundheit.gv.at ausprobieren - oder gleich aussteigen. Denn viel zum Ausprobieren gibt es noch nicht: Die einzige verfügbare Option ist vorerst der Widerspruch zur Teilnahme, Befunde werden erst ein Jahr später gespeichert und abrufbar sein. Die Datensammlung beginnt erst mit den ersten Krankenhäusern im Jahr 2015. Das bedeutet, dass Bürger, die ELGA von vornherein - im Laufe des Jahres 2014 - ablehnen, tatsächlich von der Datenerfassung befreit sein werden.
Wer sich Sorgen um seine Daten macht, kann sich neben dem Online-Portal auch schriftlich abmelden, telefonische Auskünfte dazu gibt es (österreichweit zum Ortstarif) unter 050/124 4411. Administriert wird das Opt-Out von der mit Jahresbeginn startenden Widerspruchsstelle beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
Persönliche Abmeldung geht nicht
In die Krankenkasse gehen und sich dort persönlich abmelden ist dagegen nicht vorgesehen. Ab Herbst 2014 sollen auch ELGA-Ombudsstellen zur Verfügung stehen.
Möglich wird in den weiteren Jahren (ab 2015) dann auch, nur einzelne Befunde oder Behandlungsfälle oder Medikamente aus der Akte ausblenden zu lassen und den Zugriff auf diese speziellen Daten zu verweigern. Hubert Eisl, Geschäftsführer der ELGA GmbH, geht davon aus, dass etwa sieben Prozent der Patienten aus ELGA aussteigen werden.
Zuletzt äußerte sich neben der Ärztekammer, die seit längerem gegen ELGA Stimmung macht und die den Patienten dazu rät, die Widerspruchsmöglichkeit gegen ELGA zu nutzen, auch der Datenschutzrat Bedenken.
Wer sich nicht sicher ist, ob der sofortige Austritt aus ELGA die richtige Entscheidung ist, möge das futurezone-Interview mit dem Tiroler Datenschutzbeauftragten Klaus Schindelwig lesen. Er erklärt darin, wie Spitalssysteme auf die Elektronische Gesundheitsakte vorbereitet und vor Missbrauch abgesichert werden.
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