Energy Globe Austria Award
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Energy Globe Österreich Award 2023 für Saatgut und Akku-Recycling

Der Energy Globe Award ist der bedeutendste Umweltpreis weltweit und wird in mehr als 180 Ländern der Welt verliehen. Am 13. Juni war es in Österreich soweit: Beim Energy Globe Österreich Award in der Libelle im Museumquartier Wien wurden die besten Umweltprojekte ausgezeichnet. Aus über 350 eingereichten Projekten wurden die Siegerinnen und Sieger gekürt.

Motivation für mutige Ideen

Die Umweltpreise werden seit 1999 jährlich verliehen. „Die Grundidee ist nach wie vor zeitgemäß. Wir haben eine enkelfähige Zukunft klar vor Augen. Wir zeichnen Projekte aus, bei der denen es um Achtsamkeit, Bildung und Engagement geht“, erklärte Gastgeber Dr. Alexander Frech. „Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Schere zwischen dem, was wir tun, und dem was wir sagen, nicht weiter auseinander geht."

„Gesellschaftliches Engagement, Kreativität und den Willen zur Nachhaltigkeit sind in Österreich breit in der Gesellschaft verankert“, ließ auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen wissen, der seit Jahren die Energy Globe Organisation unterstützt. Staatssekretärin Claudia Plakholm erklärte in ihrer inspirierenden Eröffnungsrede, dass das Thema Klimaschutz 1999, als die Veranstaltung gegründet wurde, noch nicht in aller Munde gewesen sei. „Das ist heute anders. Es gibt Menschen im Land, die mit Mut und Kreativität Ideen umsetzen. Diese Beispiele werden vor den Vorhang geholt, um uns neuen Mut zu machen, mit den Ressourcen des Planeten sorgsam umzugehen“, so die Staatssekretärin. „Es gibt kein gut gegen böse, sondern es braucht dazu eine Partnerschaft aus allen Bereichen.“

Energy Globe Award Siegerinnen und Sieger

Stieleichen-Saatgut-Plantagen

Die erste Auszeichnung in der Kategorie „Erde“ wurde an das Bildungszentrum Ehrental aus Kärnten vergeben. Bei dem Projekt geht es um eine Anlage von Stieleichen-Saatgut-Plantagen. Damit soll eine Versorgung mit Jungpflanzen der trockenheitsresistenten Stieleiche, welche auch C02 umwandelt, sicher gestellt werden.

Neben dem Kärntner Projekt gab es zwei Ehrenpreise: Einerseits an den Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie der Montanuniversität Leoben mit dem Projekt „LiCare“. Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Recycling von Lithium-Ionen-Batterien beschäftigt, um daraus hochwertige Produkte für die Batterieindustrie herzustellen. Der zweite Ehrenpreis ging an das Gemeinschaftsprojekt „LIBficiency“ der Montanuniversität Leoben mit dem FH Joanneum. Bei dem Projekt geht es um ein innovatives Recycling von Lithium-Ionen Batterien.

Zukünftige Fernwärmeerzeugung

In der Kategorie „Feuer“ ging der Energy Globe Award an das Großforschungsprojekt „ThermaFlex“ vom AEE, dem Institut für Nachhaltige Technologien. Dabei handelt es sich um eine Lösung für die zukünftige Fernwärmeversorgung, die noch zur Hälfte auf fossiler Energie basiert. Das Ziel von ThermaFlex ist, durch Integration von unterschiedlichen Flexibilitätsmaßnahmen die Zukunft der Fernwärmenetze von morgen zu entwickeln und dabei CO2 einzusparen.

Wasser langfristig in der Region sichern

Bei der Kategorie „Wasser“ gewann die Wassergenossenschaft Unteres Traisental mit dem Projekt „Aqua Repono“. Dieses zielt darauf ab, Wasser langfristig in der Region zu halten, die von Wasserknappheit betroffen ist. Damit soll auch der lokale Obst- und Weinbau in Zukunft garantiert werden.

CO2-neutrale Verkohlungsanlage

Das nächste Projekt, das in der Kategorie „Luft“ mit einem Energy Globe Award ausgezeichnet wurde, ist die Sonnenerde GmbH aus dem Burgenland. Sie betreibt die einzige Verkohlungsanlage in Österreich. In den letzten Jahren wurden aus dieser produzierten Pflanzenkohle eine Reihe von Produkten wie Bio-Schwarzerde, Stadtbau-Feinsubstrat als neues Baumpflanzsystem, das eine Wasserrückhaltung in den Städten bewirkt und Futterkohle entwickelt. Der Neubau der Anlage ist zudem komplett CO2-neutral mit einer PV-Anlage am Dach. Sonnenerde gewann auch den Publikumsaward, bei dem insgesamt 22.000 Personen online ihre Stimme abgegeben hatten. Der Publikumsaward wurde von Christine Kimiko Uriu, der Organisatorin des KURIER Speakout Festivals, überreicht.

Energy Globe Austria Award

DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA (l.) laudierte in der Kategorie Jugend mit Staatssekretärin Claudia Plakolm

Kleinstwasserkraftwerk als Jugendprojekt

Ausgezeichnet in der Kategorie „Jugend“ wurde die HTBLA Hallein aus Salzburg mit einem Kleinstwasserkraftwerk, welches mit einer Pelton-Turbine ausgestattet ist. Dieses wurde für kleinste Gewässer konzipiert und soll helfen, bei einem Blackout autark Strom zu generieren, oder auch in Gegenden, wo es kein Stromnetz gibt. Ein Prototyp ist fertig. Die motivierten Jugendlichen wünschen sich nun Ansprechpartner, um das Projekt weiterzuentwickeln, erzählten sie am Abend der Verleihung.
 
Auch in der Kategorie Jugend gab es einen Ehrenpreis, welcher nach Kärnten an die Ipak GmbH mit dem Projekt „Mission KS 30“ ging. Es wurde ein Modell zur Bestimmung der städtischen CO2-Emissionen entwickelt.

Vorarlberg als Mobilitätsvorzeigeregion

In der Sonderkategorie „Nachhaltige Gemeinde“ wurde die Region Vorarlberg, konkret das Gemeinschaftsprojekt „Regionales Mobilitätsmanagement plan b“ ausgezeichnet. Die Gemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Lustenau, Schwarzach und Wolfurt arbeiten bei der Mobilitätsversorgung eng zusammen. Abgestimmt und über Ortsgrenzen hinweg planen und realisieren die Gemeinden Fahrradinfrastruktur, Angebote im öffentlichen Verkehr oder Sharing-Fahrzeuge.

Das war der Energy Globe Award 2023

Ehrengäste der Veranstaltung

Als Ehrengäste waren der Landtagsabgeordnete Christoph Kaufmann, MAS, der Generaldirektor der Burgenland Energie AG, Dr. Stephan Sharma sowie der Generaldirektor der Asfinag, Mag. Hartwig Hufnagl, sowie der Generaldirektor der Energie Steiermark, DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA und der KURIER-Geschäftsführer Mag. Thomas Kralinger dabei. Der Energy Globe Award wird in Österreich auch nächstes Jahr wieder verliehen.

Die im Jahr 1999 von Wolfgang Neumann gegründete Energy Globe Organisation wird ehrenamtlich vom Beteiligungsmanager Dr. Alexander Frech weitergeführt und hat ihren Sitz in Klosterneuburg.

Disclaimer: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit dem Energy Globe Österreich Award.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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