In Norwegen werden Jammer-Attacken simuliert.

In Norwegen werden Jammer-Attacken simuliert.

© Testnor / David Jensen @jensenmedia

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ESA übt Reaktion auf russische Jammer-Attacken

Das Stören von GPS-Signalen gehört längst zur Tagesordnung - vor allem in der Nähe von Konfliktregionen und Kriegsschauplätzen, wie an den Grenzen zu Russland. Wie man auf solches GNSS-Jamming reagieren kann, was man dagegen tun kann und wie man die Systeme widerstandsfähiger machen kann, wurde im September in Norwegen getestet. 

Dort wird jedes Jahr eine entsprechende Testumgebung geschaffen. Auf der abgelegenen Insel Andøya hoch über dem Polarkreis wird dafür das absichtliche Stören der Global Navigation Satellite Systems (GNSS) simuliert. 

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Signale werden gejammt

Signale werden gejammt

Die ESA beim Jammingtest 

Mehr als 360 Teilnehmer von 120 Organisationen aus mehr als 20 Länder nahmen am diesjährigen Jammertest teil. Zum wiederholten Mal war auch die europäische Raumfahrtagentur ESA mit dabei - mit dem Ziel, die europäischen Satellitennavigationssysteme resilienter zu machen.  

In Norwegen wurde die ganze Palette an Störungsmöglichkeiten simuliert. Die Teilnehmer können dabei ihre Systeme in einer realen Umgebung testen und die Analysen daraus in die Weiterentwicklung der Geräte einfließen lassen. 

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Signale werden gespooft

Signale werden gespooft

Jamming, Spoofing und Meaconing

Am häufigsten kommt derzeit das klassische Jamming vor. Dabei werden die Signale gestört und überflutet, sodass die Satellitennavigation nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Beim Spoofing werden gefälschte Signale an das Empfangsgerät gesendet, um eine falsche Positionierung vorzugaukeln. 

Eine Form des Spoofing ist das Meaconing. Dabei werden originale Signale abgefangen und verstärkt an einen anderen Ort geschickt. Da Empfänger oft das stärkste Signal verarbeiten, sorgt das für Verwirrung. Beim Meaconing ist das Problem, dass es sich eigentlich um echte Originalsignale handelt. Die Empfangsgeräte glauben daher, es handle sich um authentische Signale, wodurch diese Art des Angriffes schwer zu entlarven ist.

Die ESA hat bei dem Test in Norwegen mehr als 100 TB an Daten gesammelt. Die Analysen dieser Informationen sollen der nächsten Generation des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo sowie dem ergänzenden EGNOS zugutekommen.

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