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Google erschwert Ad-Blockern für Chrome die Arbeit

Google will das Erweiterungssystem für seinen Chrome-Browser überarbeiten und hat seine Änderungspläne im so genannten "Manifest V3" veröffentlicht. Darin wird u.a. beschrieben, dass die Schnittstelle webRequest API künftig nicht mehr Webseiteninhalte vor dem Herunterladen blockieren kann. Das würde die Arbeit moderner Ad-Blocking-Erweiterungen wie uBlock Origin oder Ghostery stark einschränken, wie 9to5Google berichtet.

Weniger effizientes System

Stattdessen müssten Ad-Blocker für Chrome künftig ein regelbasiertes System anwenden, um Werbung auszufiltern. Diese Arbeitsweise wird als weniger effizient betrachtet, einige Ad-Blocker wie AdBlock Plus gingen jedoch bereits bisher genau so vor. Eine Ausnahme soll es für Business-Nutzer von Chrome geben. Für sie soll die Blockadefähigkeit der webRequest API weiterhin funktionsfähig bleiben.

Werbeeinnahmen gefährdet

Warum Google die Ad-Blocking-Fähigkeiten seines eigenen Browsers einschränkt, liegt für Beobachter auf der Hand. "Googles primäres Geschäftsmodell ist inkompatibel mit uneingeschränktem Ad-Blocking", meint etwa Raymond Hill, der Chefentwickler von uBlock Origin. "Jetzt, da Google Chrome einen hohen Marktanteil erobert hat, wird die Probleme durch das Blockieren von Inhalten angegangen."

Jene Probleme hat Google zuvor in einer Stellungnahme gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC eingeräumt. Ad-Blocker-Erweiterungen wurden darin als "Risikofaktor" für das Einnahmenmodell von Google bezeichnet. Chrome-Konkurrenten wie Mozillas Firefox erlauben das Blockieren von Inhalten vor dem Abrufen weiterhin uneingeschränkt.

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