Project Mariner: Googles KI-Tool übernimmt mühsames Browsen
Googles KI-Welt ist um einen neuen Namen reicher: Project Mariner. Das Tool wurde im Rahmen der Präsentation von Googles neuer KI Gemini 2.0 präsentiert. Es ist ein wichtiger Schritt in die Richtung, aus eher simplen KI-Assistenten neuartige KI-Agenten bzw. AI Agents zu machen.
Diese Agenten stellen eine Weiterentwicklung von KI-Assistenten dar. Die Vision ist, dass sie proaktiv handeln und Aufgaben selbstständig initiieren, ohne auf menschliche Eingaben warten zu müssen.
In diese Kerbe schlägt auch Project Mariner. In einer Demo zeigt Google, dass sich der Agent in einer Chrome-Extension als Sidebar verbirgt. Öffnet man sie, kommt man zu einem Text-Eingabefeld, wie man es auch von anderen KI-Assistenten kennt.
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Funktionsweise von Project Mariner
Dort tippt man ein, was man gerne haben möchte. In dem Beispiel wird Mariner aufgefordert, zuerst den berühmtesten Post-Impressionisten zu finden. Anschließend soll ein farbenfrohes Gemälde auf Google Arts and Culture gefunden werden. Schließlich sollen passende Malfarben auf Etsy gesucht und in den Warenkorb gelegt werden.
Um diese Aufgaben auszuführen, übernimmt Mariner das aktuelle Chrome-Fenster komplett. In dem Beispiel startet das Tool etwa mit einer Abfrage bei Gemini, wer denn der berühmteste Post-Impressionist sei. Mit dieser Info geht Mariner dann vollautomatisch auf Google Arts & Culture und sucht danach.
In der aktuellen Forschungsversion kann bzw. muss man Mariner bei dem gesamten Such- und Browse-Vorgang zuschauen. Alles läuft im Vordergrund ab. In der Seitenleiste kann man sogar mitlesen, was sich der KI-Agent bei seinen Tätigkeiten “denkt”. Google erklärt, das aufgrund des Datenschutzes bewusst so zu machen.
Wie TechCrunch schreibt, könnte Project Mariner künftig auch genutzt werden, um Reisen zu planen oder Online-Shopping nach bestimmten Vorgaben zu erledigen. Anstatt dass Nutzer sich selbst durch zahlreiche Webseiten klicken müssen, übernimmt das der KI-Agent.
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"Noch in den Kinderschuhen"
"Project Mariner steckt noch in den Kinderschuhen, aber es zeigt, dass es technisch in der Lage sein wird, in einem Browser zu navigieren. Auch wenn es zurzeit noch etwas ungenau und langsam bei der Aufgabenerledigung funktioniert, wird sich dies mit der Zeit schnell verbessern", schreibt Google in seinem Blog.
Zum Start kann Project Mariner nur von einer kleinen Zahl an Anwenderinnen und Anwendern in den USA getestet werden. Wer Interesse hat, kann sich hier auf die entsprechende Warteliste schreiben lassen.
Jules und Deep Research
Google sieht KI-Agenten als großes Zukunftsfeld und wegweisende Weiterentwicklung der eher einfach gehaltenen Assistenten. Neben Mariner gibt es noch weitere vergleichbare Projekte für andere Einsatzzwecke.
Der Code-Agent Google Jules soll Entwicklerinnen und Entwicklern helfen, effizienter zu arbeiten. Er ist in GitHub integriert und unterstützt Entwickler bei verschiedenen Aufgaben rund um das Programmieren. Er kann Fehler im Code erkennen und korrigieren, versteht den Kontext des Codes und kann daher sinnvolle Änderungen vorschlagen und sogar neuen Code generieren.
Der Agent Deep Research soll Nutzern bei der Online-Recherche helfen. Nutzer können Deep Research einfache Anweisungen geben, um komplexe Themen zu untersuchen und detaillierte Zusammenfassungen oder Berichte zu bestimmten Aspekten zu erstellen.
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