Hackerangriff auf Polen: 20 Züge wurden mit Funksignal gestoppt
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In Polen kam es am vergangenen Wochenende zu einem Vorfall im Zugsverkehr. Das, was von Medien wie der BBC als “Cyberattacke” bezeichnet wurde, dürfte laut einem neuen Bericht von Wired ein eher simpler Funk-Hack gewesen sein.
Konkret waren es über 20 Züge, die am vergangenen Freitag und Samstag gestoppt wurden. Sowohl Personen- als auch Güterzüge befanden sich darunter. Viel “Cyber” dürfte in der Attacke jedenfalls nicht gesteckt haben. So wurde laut dem unabhängigen Sicherheitsforscher Lukasz Olejnik lediglich Funksignale an die Züge geschickt, die ihnen mitteilten, stehenzubleiben. Hintergrund ist eine Notfall-Funktion.
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Einfacher Angriff
Weil das entsprechende System weder verschlüsselt ist, noch eine Authentifizierung verlangt, kann das notwendige Signal mit einfachem Funk-Equipment ausgeschickt werden, das um unter 30 Euro gekauft werden kann. Damit muss man lediglich eine Abfolge von 3 akustischen Tönen auf der 150.100-MHz-Frequenz aussenden, um den Notfall-Stopp zu triggern. Auf einen solchen Angriff deutet auch ein Tweet des polnischen Infrastrukturbetreibers hin:
Russischer Hintergrund
Begleitet wurden die Töne für die Attacke von der russischen Nationalhymne und einer Rede von Russlands Präsident Wladimir Putin. Das lässt wenig Interpretationsspielraum, dass es sich um einen Angriff mit prorussischem Hintergrund gehandelt haben dürfte. Polen gilt als enger Verbündeter der Ukraine. Der polnische Geheimdienst hat bereits die Ermittlungen übernommen.
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