Bau für höchstes Windrad der Welt ist gestartet

Bau für höchstes Windrad der Welt ist gestartet - hier wird der Windmessturm in einer Höhe von 300 Meter errichtet.

© Gicon

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365 Meter: Höchstes Windrad der Welt wird in Deutschland gebaut

Windräder an Land kommen derzeit meist auf eine Nabenhöhe von ungefähr 150 Meter. Das ist jene Stelle, an der der Rotor angebracht ist. In Deutschland wird derzeit an einem Windrad gebaut, das genau doppelt so hoch sein wird. 

Für das erste Höhenwindrad in Brandenburg ist eine Nabenhöhe von 300 Meter geplant. Das ist in etwa die Höhe des Eiffelturms. Mit Rotor wird die Gesamthöhe des Bauwerks auf 365 Meter kommen. Das Dresdner Unternehmen Gicon hat nun den Grundstein für das Rekordwindrad gelegt. 2025 soll es ans Netz gehen.

Mit dem Pilotprojekt soll zunächst in erster Linie erforscht werden, ob es sich lohnt, Windturbinen in einer solch extremen Höhe anzubringen. Die Theorie dahinter: In größeren Höhen soll ein Windrad die doppelte Menge an Energie gewinnen können.

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Der Wind in 300 Metern Höhe

Erste Langzeitmessungen mit einem Mast in der Höhe von 300 Meter seien vielversprechend und hätten sogar die Erwartungen übertroffen, heißt es von der deutschen Firma. Demnach wäre es möglich, mit einer Nabenhöhe von 300 Meter um 60 bis 70 Prozent mehr Energieausbeute zu erzielen als mit derselben Onshore-Turbine, die in einer herkömmlichen Höhe errichtet steht. 

Um ein Gefühl für die extreme Höhe zu bekommen, lohnt sich ein Blick in das obige Video von Gicon, in dem der höchste Windmessmast gezeigt wird. Die normalen Windräder daneben sehen geradezu winzig aus. Ein weiterer Vergleich: Die Aussichtsterrassen des Wiener Donauturms befinden sich in einer Höhe von 150 Metern, seine Spitze ragt 252 Meter in die Höhe. 

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Spezieller Turmbau

Eine spezielle Turbine soll bei dem höchsten Windrad der Welt nicht zum Einsatz kommen. Das Konzept sieht vor, dass normale Onshore-Windturbinen genutzt werden. Theoretisch sind noch größere Rotoren möglich, sodass eine Gesamthöhe von 400 Meter erreicht werden kann. 

Speziell ist dafür der Turmbau: Es gibt nämlich keinen Kran, der bis in 300 Meter Höhe kommt. Die Konstruktion ist deshalb ein Teleskop-Turm. Der besteht aus einem äußeren Gerüst und einem inneren Turm. Sind beide fertig gebaut, wird der innere Turm an die Spitze des äußeren Turms hochgeschoben und dort befestigt. Wie das funktionieren soll, zeigt das folgende Video von Gicon.

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