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Kasachstan will Atomkraftwerk wegen Krypto-Mining bauen

Das harte Vorgehen chinesischer Behörden gegen Kryptowährungen sowie gegen das Mining hat zahlreiche Unternehmungen dazu gezwungen, das Land zu verlassen. Einige der Firmen sind ins benachbarte Kasachstan gegangen, teilweise “über Nacht” (die futurezone hat berichtet). Das stellt die kasachische Stromversorgung nun vor massive Probleme. Da die Mining-Unternehmungen extrem energiehungrig sind, kommt es nun zu Stromausfällen. 

Wie Nikkei Asia berichtet, führte die kasachische Electricity Grid Operating Company (KEGOC) einen Ausfall von drei Kraftwerken im Oktober, darunter die größte Anlage des Landes, Ekibastuz-1, teilweise auf die gestiegene Nachfrage von Mining-Unternehmen zurück. Der Strombedarf in dem Land ist innerhalb kurzer Zeit um 8 Prozent gestiegen - das entspricht etwa 1000 bis 1200 Megawatt

Als Lösung sieht Präsident Qassym-Schomart Toqajew Nuklearenergie, wie er am vorletzten Freitag bei einem Treffen erklärte. "Mit Blick in die Zukunft werden wir eine unpopuläre Entscheidung über den Bau eines Atomkraftwerks treffen müssen", sagte er.

Doch Nuklearenergie ist in Kasachstan äußerst umstritten. Obwohl das Land zu einem der größten Uran-Förderländern zählt, gibt es aktuell kein Atomkraftwerk. Der letzte Meiler wurde 1999 geschlossen. Die Bevölkerung steht Nuklearenergie äußerst skeptisch gegenüber. Grund dafür sind zahlreiche Atombombentests, die die Sowjetunion in den 50er-Jahren in Kasachstan durchgeführt hat. Schätzungen zufolge waren 1,5 Millionen Menschen deswegen erhöhter Strahlungsbelastung ausgesetzt. 

Kurzfristige Lösung

Kurzfristig will Kasachstan das Problem mit neuen Abgaben auf Mining-Unternehmen sowie mit Energielieferungen aus Russland lösen. Ob das ausreicht, ist allerdings unklar. 

Inzwischen verlassen erste Mining-Unternehmungen bereits das Land. Die Firma Xive hat ihre Gerätschaften bereits außer LAnd geschafft. CEO Didar Bekbau sagte gegenüber Coindesk, dass Mining in Südkasachstan “nicht mehr möglich” sei. Teilweise gehen die Firmen nach Russland oder die USA.

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