Altes Kohlekraftwerk schürft 45 Millionen Dollar in Bitcoin
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Eigentlich hatte das alte Kohlekraftwerk längst ausgedient. Doch ein Bitcoin-Mining-Unternehmen hat dem Kraftwerk, das sich in der kleinen Ortschaft namens Dresden am Seneca Lake im US-Bundesstaat New York befindet, umgebaut und neues Leben eingehaucht.
Mit der dort produzierten Energie betreibt Greenidge Generation zahlreiche Rechner, um nach Kryptowährungen zu schürfen. Konkret können mit den 44 Megawatt 15.300 Mining-Rechner angetrieben werden. Das sei genügend Energie, um ungefähr 35.000 Haushalte mit Strom zu versorgen, schreibt ABC News.
729 Bitcoins in 3 Monaten
Dieser enorme Energieverbrauch ruft Umweltorganisationen auf den Plan, die in dem alten Kraftwerk eine Gefahr für das Klima sehen. Befürworter*innen loben das Projekt, weil für das Krypto-Mining dadurch keine Energie aus den Stromnetzen entzogen wird.
In den 3 Monaten bis Ende September konnte Greenidge Generation mit dem Kraftwerk insgesamt 729 Bitcoins schürfen. Basierend auf dem aktuellen Bitcoin-Kurs von rund 62.000 Dollar macht das umgerechnet rund 45 Millionen Dollar aus.
Scharfe Kritik von Umweltschutzorganisationen
Als Greenidge Generation das alte Kohlekraftwerk 2017 übernommen hat, wurde es umgebaut und wird seither mit Erdgas betrieben. Das Unternehmen verteidigt sich gegenüber Umweltschutzorganisationen mit dem Argument, dass das Mining am Seneca Lake klimaneutral sei. Das kann Greenidge Generation allerdings nur über den Kauf von Zertifikaten zur CO2-Kompensation erreichen.
Umweltschützer*innen fordern, dass das energiehungrige Mining strenger reguliert wird. So sollen beispielsweise für das Reaktivieren von alten Kohlekraftwerken keine neuen Lizenzen mehr ausgestellt werden.
Im US-Bundesstaat New York allein soll es laut den Umweltschutzorganisationen ungefähr 30 alte Kraftwerke geben, die für Mining-Zwecke umgebaut und wieder in Betrieb genommen werden könnten.
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