Do Kwon wurde von Montenegro in die USA gebracht.

Do Kwon wurde von Montenegro in die USA gebracht.

© APA/AFP/SAVO PRELEVIC / SAVO PRELEVIC

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Terra-Gründer Do Kwon wurde an die USA ausgeliefert

Montenegro hat den südkoreanischen Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon an die USA ausgeliefert. Do Kwon sei an die Strafverfolgungsbehörden der USA und Agenten der Bundesermittlungsbehörde FBI übergeben worden, erklärte Montenegros Innenministerium am Dienstag. Grundlage für die Auslieferung ist demnach eine Entscheidung des montenegrinischen Justizministeriums, wonach Kwon sich in den USA einem "Strafverfahren wegen Verschwörung zum Betrug" stellen soll.

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40 Milliarden Dolllar Schaden

Seit Monaten bemühen sich Seoul und Washington um die Auslieferung des Koreaners wegen dessen mutmaßlicher Rolle in einem Betrugsfall im Zusammenhang mit der Pleite seines Unternehmens Terraform Labs, die rund 40 Milliarden Dollar (38,30 Mrd. Euro) an Investorengeldern vernichtete und die weltweiten Kryptomärkte erschütterte.

Vergangene Woche hatte der montenegrinische Justizminister Bojan Bozovic nach eineinhalb Jahren rechtlicher Auseinandersetzungen einer Auslieferung zugestimmt. Kwons Anwälte prangerten die Entscheidung als Verstoß gegen die europäischen Auslieferungskonventionen an und kündigten an, sie würden beim Verfassungsgericht des Landes und beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Berufung einlegen.

Einer der weltweit meistgesuchten Kriminellen

Bei seiner Festnahme vor gut zwei Jahren gehörte Kwon zu den weltweit meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen. Er war im März 2023 nach monatelanger Flucht in Montenegro am Flughafen der Hauptstadt Podgorica verhaftet worden, als er mit einem gefälschten costa-ricanischen Pass nach Dubai fliegen wollte.

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Kwon war der Chef und Mitgründer des Startups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich ab. Südkorea hatte daraufhin Interpol angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen.

Die US-Börsenaufsicht (SEC) wirft dem Südkoreaner ihrerseits "einen milliardenschweren Betrug" vor.

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