Christmas celebrations at the Church of the Nativity in Bethlehem
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Digital Life

"Gott" befahl Pastor, eine wertlose Kryptowährung zu gründen

Die (Gut-)Gläubigkeit von Menschen wird von Gründern dubioser Religionsgemeinschaften immer wieder ausgenutzt. Nun wird ein Fall aus dem US-Bundesstaat Colorado bekannt, bei dem ein Pastor zum Kryptoscammer wurde und die Verantwortung dafür einem Gott zuschiebt. Betroffen ist die Victorious Grace Church in Denver, deren Mitglieder ihrem Pastor Eli Regalado glaubten.

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3,2 Millionen Dollar

Regalado gründete gemeinsam mit seiner Frau eine Kryptowährung namens INDXcoin und eine dazugehörige Handelsplattform namens Kingdom Wealth Exchange. Der Coin konnte nur auf dieser Plattform gehandelt werden. Er verkaufte Mitgliedern seiner Glaubensgemeinschaft Krypto-Token mit dem Versprechen, dass sich ihr Wert vervielfachen werde. Wie CNN berichtet, wurden über 3,2 Millionen Dollar von mehr als 300 Personen eingesammelt.

Kosmetische Zahnbehandlungen

Die Finanzbehörde von Colorado hat nun ein Verfahren gegen Regalado eröffnet, weil die Kryptowährung "im Grunde wertlos" ist und sich Regalado und seine Frau mit dem investierten Geld einfach bereichert haben. Der Vorwurf lautet, dass sie 1,3 Millionen Dollar abgezweigt und sich damit u.a. einen Range Rover, Juwelen, kosmetische Zahnbehandlungen und "extravagante" Urlaube gegönnt haben.

Hoffen auf ein Wunder

Der extravertierte Regalado, der einen eigenen YouTube-Kanal betreibt, geht mit den Anschuldigungen ganz offen um. Die Vorwürfe seien wahr. "Einige hunderttausend Dollar flossen in eine Haushaltsremodellierung, die uns Gott befahl." Gott sei es freilich auch gewesen, der Regalado zu seinem Kryptoplan bewog. "Entweder ich habe Gott falsch verstanden, oder er ist noch nicht fertig mit diesem Projekt und plant etwas Neues", meint Regalado. Nun hoffe man jedenfalls auf ein Wunder, damit jede Investor*in ihr Geld zurückerhalte. Laut Finanzbehörde stehen die Aussichten dafür schlecht.

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