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Digital Life

Ein Viertel aller neuen Krypto-Währungen sind Betrug

Fast ein Viertel aller neuen Krypto-Coins, die 2022 aufkamen, sollen Teil eines Betrugsschemas sein, wie eine neue Analyse zeigt. Der Krypto-Analyst Chainalysis veröffentlichte am Donnerstag, dass bei vielen Währungen Marktmanipulation betrieben wird.

Das Unternehmen untersuchte mehr als 1,1 Millionen neue Krypto-Währungen. Die meisten davon wurden kaum gehandelt, bei rund 40.000 Währungen gab es allerdings nennenswerte Bewegungen. Von diesen Coins zeigten 24 Prozent die klassischen Charakteristiken eines "Pump and Dump"-Betrugs. Sie verloren in der ersten Woche nach ihrer Erscheinung mehr als 90 Prozent ihres Wertes. 

Kurs künstlich in die Höhe getrieben

Beim "Pump and Dump"-Betrug wird der Wert eines Coins durch falsche oder irreführende Nachrichten künstlich in die Höhe getrieben. Davon profitieren vor allem jene, die viele Coins besitzen. Erreicht der Preis einen gewissen Wert, tauschen die Betrüger*innen - oft sind es die Entwickler*innen der Kryptowährung selbst - ihre Coins in richtiges Geld um. Der Preis der Kryptowährung sinkt schlagartig und vor allem kleine Anleger*innen werden um ihre Investition gebracht.

Chainalysis geht davon aus, dass Opfer solcher Betrugsfälle allein im Jahr 2022 um 4,6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) geprellt wurden. Dabei scheinen sich einige Gruppen auf diese Art von Betrug spezialisiert zu haben. Allein 445 Entwickler*innen steckten hinter etwa einem Viertel aller 10.000 "Pump and Dump"-Coins. 

Illegale Aktivitäten florieren

Grund dafür ist wohl, dass eine solche Betrugsmasche relativ einfach durchzuführen sind. Chainalysis warnt allerdings davor, dass durch solche Fälle der Ruf von allen Kryptowährungen geschädigt wird. "Viele glauben, dass sich Krypto einem Wendepunkt nähert, und von Massen genutzt werden könnte", schreibt das Unternehmen. "Aber das könnte schwierig sein, wenn die breite Öffentlichkeit die Kryptoszene voller Pump-and-Dump-Fälle wahrnimmt."

Trotz des Krypto-Winters florierten betrügerische und illegale Krypto-Aktivitäten im vergangenen Jahr, wie das Unternehmen herausfand. Das Transaktionsvolumen im Zusammenhang mit diesen Fällen stieg auf über 20 Milliarden Dollar. Das seien 2 Milliarden Dollar mehr als noch im Jahr davor. 

Mehr News zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen lest ihr auf unserem Krypto-Channel futurezone.at/krypto.

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