Der Roboterhund kann mit einem Raketenwerfer ausgestattet werden.

Der Roboterhund kann mit einem Raketenwerfer ausgestattet werden.

© Photo by Lance Cpl. Justin Marty

Militärtechnik

US Marines testen Roboter-Hund mit Raketenwerfer

Dass man Roboterhunde mit Waffen ausstattet, ist nichts Neues. So hat Russland seinen Roboterhund M-81 etwa mit einer Panzerabwehrwaffe ausgestattet (die futurezone hat berichtet). Auch China experimentiert mit Robo-Vierbeinern, denen ein Sturmgewehr auf den Rücken geschnallt wurde.

Nun hat auch der US Marine Corps einen Robo-Hund mit einer Waffe ausgestattet, wie "The Warzone" berichtet.

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"Robo-Ziege" mit Raketenwerfer bestückt

Bei der Waffe handelt es sich um einen Raketenwerfer des Typs M72AS, eine rückstoßfreie Trainigs-Panzerabwehrwaffe vom Kaliber 21mm. Die originale M72 LAW (Light Anti-tank Weapon, Kaliber 66mm) ersetzte 1963 die Bazooka als primäre Panzerabwehrwaffe der US-Infanterie. Sie wird zwar noch produziert und verwendet, gilt allerdings als veraltet. Ihr Nachfolger ist die seit den 80er-Jahren verwendete AT4 (Kaliber 84mm). 

In einem Video vom September wird gezeigt, wie sich der Roboterhund zusammen mit der Waffe verhält. Die US Marines bezeichnet den Roboter aber nicht als Hund, sondern als "Robotic Goat", also Roboterziege.

Egal wie der Roboter bezeichnet wird, es handelt sich um einen Unitree Go1 aus chinesischer Herstellung, der auch über Amazon gekauft werden kann. Der Name Go1 könnte auch der Grund sein, wieso der Roboter "Goat" genannt wird. 

Erfolgreicher Test

Das Waffensystem auf dem Rücken des Roboterhundes besteht aus einer Halterung, mit der ein LAW-Raketenwerfer befestigt und abgefeuert werden kann, sowie einer nach vorne gerichteten GoPro-Kamera. Diese ist leicht versetzt angebracht. Zudem wurden an verschiedenen Stellen Schienen angebracht, an denen weitere Kameras, Ziellaser und anderes Zubehör montiert werden können. 

Bei dem Test konnte der Raketenwerfer ohne Probleme abgefeuert werden, an den Seiten wurden aber Sandsäcke zur Sicherheit aufgestellt. Der Trainings-Raketenwerfer M72AS ist darauf ausgerichtet, das Handling und die Leistung einer typischen M72 so gut es geht nachzuahmen. Während man mit dem M72 allerdings nur eine Rakete abfeuern kann (es handelt es sich um eine Einwegwaffe), kann die M72AS mehrmals verwendet werden. 

Roboterhunde können Hindernisse besser überwinden

Auch wenn es sich bei dem Roboterhund des Marine-Corps nur um ein Konzept handelt, ist der potenzielle Wert eines solchen bewaffneten Systems offensichtlich. Angriffe auf gepanzerte Fahrzeuge können sehr riskant sein. Je näher man an Ziele herankommt, desto höher ist die Chance, einen effektiven Treffer zu landen. Dafür ist die Chance aber auch höher, vor dem Abfeuern des Raketenwerfers entdeckt zu werden. Dass man dafür ferngesteuerte Roboterhunde einsetzt, ist also sinnvoll, um Soldat*innen zu schützen.

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Vierbeinige Roboter sind agiler als Gefährte mit Räder- oder Kettenantrieb. Sie können Hindernisse wie Stufen überwinden und passen ihren Gang der Beschaffenheit des Untergrunds an. Mehrere Zweige des US-Militärs haben bereits damit begonnen, unbewaffnete Exemplare einzusetzen, vor allem für Aufklärungs- und Sicherheitsmissionen.

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