Zuckerberg sieht sich mit einer Klage konfrontiert
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Digital Life

Mark Zuckerberg entdeckt plötzlich den Datenschutz

Nach dem Skandaljahr 2018, in dem Facebook von einer Reihe von Datenskandalen gebeutelt war, will Mark Zuckerberg nun ein neues Kapitel in der Geschichte des sozialen Netzwerks aufschlagen. Facebook soll zu einer Plattform umgebaut werden, in der Datenschutz und Privatsphäre das oberste Gut ist. Dazu sollen sämtliche Nachrichten, wie es bereits auf WhatsApp der Fall ist, verschlüsselt werden. Auch Regierungen sollen nicht mitlesen können, wenn auf Facebook kommuniziert wird, teilte Zuckerberg in einem Posting mit.

„Ich glaube, dass die Kommunikation sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen können, dass das, was sie einander mitteilen, sicher bleibt“, schrieb Zuckerberg am Mittwoch. An dieser Zukunft wolle Facebook mitarbeiten. Er verglich die gewünschte Vertraulichkeit der digitalen Kommunikation mit einem Wohnzimmer.

Wohnzimmer statt Stadtplatz

Die vergangenen 15 Jahre hätten Facebook und Instagram viel dazu beigetragen, ein digitales Äquivalent zu einem Stadtplatz zu sein, wo man sich öffentlich austauschen konnte. Nun würden aber immer mehr Menschen private Kommunikation wünschen, die geschützt sei. „Ich verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte“, räumte Zuckerberg ein. Das Online-Netzwerk habe nicht den Ruf, auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Dienste zu entwickeln.

In den kommenden Jahren werde man die Plattform und seine Services nach diesen Prinzipien neu aufsetzen. Neben einem starken Fokus auf Verschlüsselung sollen keine Daten in Ländern gespeichert werden, die für Menschenrechtsverletzungen bekannt sind. Auch sollen Postings - sofern gewünscht - ein Ablaufdatum von einem Monat oder einem Jahr bekommen, damit sie einen später im Leben nicht verfolgen.

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