Die Vision einer Marsbasis von Mars One
Die Vision einer Marsbasis von Mars One
© Bryan Versteeg/ Mars One

Raumfahrt

Mars One reduziert Kandidaten auf 1.058

"Wir sind äußerst beeindruckt von der Anzahl an Personen, die ihre Bewerbungen einreichten", sagt Bas Lansdorp, Mitbegründer des privaten Raumfahrt-Projektes Mars One. "Dennoch ist es eine Herausforderung, bei 200.000 Bewerbern jene, die wir physisch und geistig als menschliche Botschafter auf dem Mars für geeignet halten, von jenen zu unterscheiden, die die Mission offensichtlich weniger ernst nehmen. Ein paar der Bewerber machten sogar Nacktvideos."

Der ursprünglich über 200.000 Personen umfassende Bewerberpool wird in einer ersten Auswahlrunde um 99,5 Prozent reduziert. 1.058 Kandidaten bleiben übrig. Darunter befinden sich laut einer Statistik von Mars One vier Österreicher. Der von der futurezone interviewte Physiker Christopher Vasko erhielt zunächst eine Absage, ein paar Tage später jedoch eine Zusage. Der Grund dafür lag laut Mars One in einer Verwechslung von E-Mail-Adressen. Laut einer Presseaussendung von Mars One wurden alle Kandidaten via E-Mail über ihren Verbleib im Auswahlprozess benachrichtigt.

Zweite Chance lebt

Für ausgeschiedene Kandidaten wird es in Zukunft eine weitere Bewerbungschance geben. Das genaue Datum für die Hoffnungsrunde ist noch unklar, aber Lansdorp macht den vielleicht momentan Enttäuschten Mut: "US-Astronaut Clayton Anderson wurde von der NASA fünfzehn Mal zurückgewiesen, dennoch bestieg er im Jahr 2007 das Space Shuttle Atlantis in Richtung Internationale Raumstation. Er bewies, dass alles passieren kann und die Tür niemals vollständig geschlossen ist."

Die 1.058 verbliebenen Kandidaten können sich auf harte weitere Auswahlrunden gefasst machen. "Die nächsten Selektionsphasen 2014 und 2015 werden rigorose Simulationen beinhalten, viele davon in Teamsituationen, mit einem Fokus auf das Austesten von physischen und emotionalen Fähigkeiten. Wir erwarten uns die Motivation unserer Kandidaten, diesen großen Schritt für die Menschheit zu wagen, besser zu verstehen", meint Norbert Kraft, der medizinische Leiter von Mars One.

Großteil der Kandidaten aus Amerika

Der Großteil der 1.058 Auserwählten kommt aus Amerika (458), gefolgt von Europa (282), Asien (218), Afrika (54) und Ozeanien (46). Altersmäßig schwebt den Mars-One-Leitern offenbar eine jüngere Besatzung vor. 357 Personen sind unter 25 Jahre alt, 415 sind zwischen 26 und 35, 177 zwischen 36 und 45, 83 zwischen 46 und 55 Jahre alt und 26 Personen sind über 56 Jahre alt. Der älteste Kandidat in Runde zwei ist 81 Jahre alt. Das Geschlechterverhältnis schlägt leicht zugunsten der Männer aus. Auf 586 männliche kommen 472 weibliche Kandidaten.

Anfang Dezember kündigte Mars One an, Lockheed Martin und Surrey Satellite Technology als potente Industriepartner für sein Raumfahrt-Projekt gewonnen zu haben. Bei der Pressekonferenz kündigte Lansdorp an, die erste Auswahlrunde der Raumfahrer-Kandidaten noch 2013 abschließen zu wollen. Kurz vor Jahreswechsel ist dies nun eingetreten.

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