Wien will großflächig impfen
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Microsoft: Russische Hacker haben es auf Corona-Impfstoff abgesehen

Microsoft warnt vor Cyber-Angriffen auf Organisationen, die an einem Impfstoff gegen das Coronavirus arbeiten. In einem Blogeintrag heißt es, Gruppen wie "Strontium" (auch bekannt als "Fancy Bear") aus Russland und "Zinc" (auch bekannt als "Lazarus Group") und "Cerium" aus Nordkorea seien in jüngste Attacken verwickelt. 

Laut dem britischen National Cyber Security Center wurde "Fancy Bear" bereits im Juli mit Angriffen auf Forschungszentren in Verbindung gebracht. Die Hacker wollen vor allem Zugangsdaten erbeuten, so Microsoft. 

Hacker tarnen sich als WHO

Die Lazarus Group gab sich demnach als Personalvermittler aus. Cerium nutzte sogenannte Spear-Phishingmails. Hier zielen Angreifer auf bestimmte Personen ab, um Vertrautheit zu suggerieren. Sie gaben sich als Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus.  

Die meisten Angriffe in den vergangenen Monaten seien zwar erfolglos gewesen. Wie viele erfolgreiche Attacken es gab und wie schwerwiegend diese waren, teilte das Unternehmen nicht mit. Ein Großteil der Ziele lag demnach in Kanada, Frankreich, Indien, Südkorea und den USA. 

Forschungseinrichtungen schützen

Welche Organisationen angegriffen wurden, ist unklar. Sie seien jedoch "direkt an der Forschung an COVID-19-Impfstoffen oder Medikamenten beteiligt", heißt es. Die meisten arbeiteten an Impfstoffen in unterschiedlichen klinischen Testphase oder entwickelten Corona-Tests. Darunter seien 7 prominente Pharmaunternehmen und staatlich finanzierte Organisationen.

Microsofts Beitrag fällt mit dem Paris Peace Forum zusammen, das in diesem Jahr virtuell stattfand. Dort appellierte Microsoft-Präsident Brad Smith an die Nationen, Forschungseinrichtungen besser zu schützen. 

Derzeit wird an mehr als 100 Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. Das Unternehmen Pfizer soll bereits einen Kandidaten haben, der zu 90 Prozent Schutz bietet. Allerdings kritisieren Experten die präsentierten Ergebnisse. 

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