FILE PHOTO: A woman holds a small bottle labeled with a "Coronavirus COVID-19 Vaccine" sticker and a medical syringe in front of displayed Pfizer logo in this illustration
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Science

Corona-Impfstoff: Experten sind skeptisch

Dass Biontech und Pfizer einen möglichen Corona-Impfstoff entwickelt haben, der einen 90-prozentigen Schutz gegen COVID-19 bieten soll, lässt Hoffnung im langwierigen Kampf gegen die Pandemie aufkommen. Doch Experten zeigen sich skeptisch, ob das Vakzine auch das hält, was die beiden Pharmafirmen versprechen.

Die Zahlen, die Pfizer und Biontech veröffentlicht haben, würden keine wissenschaftlichen Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des Impfstoffs zulassen, kritisiert etwa der ehemalige Harvard-Professor, Genetiker und Molekularbiologe William Haseltine.

Kritik an fehlenden Daten

Es sei nicht wirklich seriös, eine derartige Pressemitteilung zu verbreiten, ohne dass die zugrundeliegenden, wissenschaftlichen Daten ebenso veröffentlicht werden. In den spärlichen Angaben der Pressemitteilung vermisse Haseltine exakte Angaben zum Alter der Testpersonen, Angaben über die Krankheitsverläufe der COVID-19-Fälle und Hinweise darauf, wieviele von den 94 genannten Personen ein Placebo erhalten haben.

Ebenso zeigt sich Haseltine sketpisch, weil keine konkreten Informationen über mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen erwähnt wurden. Das sei keine wirkliche Wissenschaft, wird Haselstine von Sciencealert zitiert. Es seien zwar grundsätzlich gute Nachrichten, dass Pfizer und Biontech einen möglichen Corona-Impfstoff gefunden haben.

Doch die Bekanntgabe der Pharmafirmen werfe zahlreiche Fragen auf, die bislang unbeantwortet blieben. Pfizer will in den kommenden Wochen detaillierte Zahlen über die Impfstoffstudie und den Wirkstoff veröffentlichen.

Sollte der Impfstoff tatsächlich wirksam und sicher sein, werde es dennoch längere Zeit dauern, bis er im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie seine Wirkung zeigt. Man brauche sich keine Hoffnung machen, dass der Impfstoff noch in diesem Winter helfen werden, sagt etwa Richard Besser, von der Robert Wood Johnson Foundation.

Frage nach Lagerung und Transport

Bei dem Impfstoff von Pfizer und Biontech ist außerdem zu berücksichtigen, dass das Vakzin besonders schwer zu transportieren und zu lagern ist. Es muss nämlich bei einer Temperatur von -70 Grad Celsius verstaut werden. Genau vor einem solchen Szenario hat die britische Royal Society bereits Anfang Oktober gewarnt.

Einen solchen Impfstoff massenweise zu lagern und zu transportieren, stelle das Gesundheitssystem und damit verbundene Logistik vor riesige Herausforderungen. Außerdem, so die Royal Society, sei es unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft flächendeckende Impfprogramme durchgesetzt werden könnten. Auch hier scheitere es vor allem an der Logistik.

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