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Nordkorea bewirbt Waffenverkauf auf Twitter und YouTube

Hinter dem Unternehmen mit dem Namen Global Communications Co. (Glocom) stecken laut den Vereinten Nationen nordkoreanische Geheimdienste. Das Land darf aufgrund von internationalen Sanktionen eigentlich kein Militärgerät verkaufen. Dennoch bewirbt Glocom laut einem Bericht bei Motherboard auf Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube aktiv den Verkauf der verbotenen Waren.

Glocom gab sich in der Vergangenheit bereits als malaysisches Unternehmen aus. Wer wirklich hinter der Firma steckt, deckte auch schon die Nachrichtenagentur Reuters auf. Ein interner UN-Bericht sieht das Aufgabengebiet der Scheinfirma bei „Überseeoperationen und Waffenbeschaffung“.

Glocom war bereits von Twitter und YouTube gesperrt worden, probierte es aber nun mit anderen Accounts wieder. Nach einer Presseanfrage von Motherboard wurden die Konten abermals entfernt. Die Firma ist außerdem noch auf Facebook, Instagram und LinkedIn vertreten, dort aber weit weniger aktiv.

Drogenschmuggel und Gesichtserkennung

Experten zufolge betreibt Nordkorea auf der ganzen Welt Scheinunternehmen. Jene beschäftigen sich unter anderem mit Programmierung oder Gesichtserkennungstechnologie. Auch Drogenschmuggel und Fälschungen zählen zu den Geschäftsfeldern. Möglich wird das alles durch Hintertüren im globalen Finanzsystem sowie gefälschten Dokumenten.

Motherboard zitiert den Nordkorea-Experten Shea Cotton, wonach es „ungewöhlich“ sei, dass das Land an der aufgeflogenen Marke Glocom festhalte. Der Schritt ließe darauf schließen, dass sich die Firma mittlerweile schon einen so großen Kundenstamm erarbeitet habe, den man nicht einfach kampflos aufgeben wolle.

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