© Getty Images/Savusia Konstantin/istockphoto.com

Digital Life

Studie: Podcasts für rechtsextreme Rekrutierung genutzt

Rechtsextreme aus den USA haben laut USA Today ein Podcast-Netzwerk aufgebaut, um Propaganda über die Überlegenheit der weißen Rasse zu verbreiten. Der Bericht beruht auf einer Studie des Southern Poverty Law Center (SPLC), wonach Podcasts in USA zu einem Eckpfeiler für rechtsextreme Rekrutierung geworden seien und sich optimal dazu eignen, ihre Hörer*innen zu radikalisieren.

Unter anderem könnten auf diese weise rechtsextreme Events organisiert werden, wie etwa die sogenannte "Unite The Right"-Rally im Jahr 2017 in Charlottesville, Virginia, die tödlich endete. Teilnehmer*innen waren unter anderem Mitglieder des Ku-Klux-Klans, Neonazis sowie White-Supremacy-Anhänger*innen. Nach dem offiziellen Ende des Events fuhr ein Neonazi vorsätzlich mit dem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstrant*innen und tötete eine Frau. Mindestens 19 Menschen wurden verletzt. 

Kaum Kontrolle durch Portale

Laut dem Bericht seien Podcasts quasi eine Weiterentwicklung der Audio-Propaganda im Informationszeitalter. Besonders werde über Podcasts rechtsextreme Gewalt verharmlost. Sie punkten für Rechtsextreme aus den USA dem Bericht zufolge vor allem mit der geringen Kontrolle durch die jeweiligen Portale sowie mit geringen Eintrittsbarrieren.

Sie erhalten laut der Co-Autorin der Studie Megan Squire zudem wenig öffentliche Aufmerksamkeit. "Rechtsextremes Radio zu hören ist eine heimliche Aktivität. Es ist für diese Gruppen so wichtig, diese Aufnahmen zu haben, die sie über ihre Ohrhörer auf einem persönlichen Gerät abspielen können", sagt sie.

Besonders beliebt seien Shows in der Trump-Ära gewesen, also zwischen 2015 und 2020, deren Hosts gegenseitig als Gäste aufgetreten sind. Seit dem Ansturm auf das Kapitol im Jänner seien rechtsextreme Podcasts zwar in den Hintergrund geraten, dürften laut Expert*innen aber langsam wieder zurückkehren.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare