Reportage über das derzeitige Pokemon Fieber. Seit kurzem gibt es eine neue App: Pokémon Go. 2 Spieler (Eo Lin und Florian Fischer) gehen durch die Stadt auf Pokémon Fang. Über GPS wird der Standort ermittelt und auf der Karte wird gezeigt, wo sich in der Nähe Pokémon befinden. Wien am 13.07.2016.
Reportage über das derzeitige Pokemon Fieber. Seit kurzem gibt es eine neue App: Pokémon Go. 2 Spieler (Eo Lin und Florian Fischer) gehen durch die Stadt auf Pokémon Fang. Über GPS wird der Standort ermittelt und auf der Karte wird gezeigt, wo sich in der Nähe Pokémon befinden. Wien am 13.07.2016.
© Kurier/David Niedermayer

Digital Life

Pokémon Go verwirrte kanadische Militärs

Kanadische Offiziere haben unlängst interne Dokumente mit dem Canadian Broadcasting Corporation News Network geteilt, in denen die Reaktionen der Soldaten auf Pokémon Go festgehalten sind. Denn drei Jahre zuvor sorgte das Augmented-Reality-Spiel für große Verwirrung.

Im Juli 2016 gelangten nämlich mehrere kanadische Bürger auf eine Militärbasis und „spazierten“ auf dem staatlichen Gelände, ohne den Blick von ihren Handybildschirmen zu lösen. Unter anderem kletterte eine Frau, die mit ihren drei Kindern unterwegs war, auf die Panzer. Die Verwirrung stieg, als ein Mann den Offizieren erklärte, er versuche mehr Punkte als seine Kinder zu sammeln.

"Keine Ahnung, was das ist"

Bitte benachrichtigen Sie unsere Portiere, dass Fort Frontenac sowohl Pokégym als auch Pokéstop ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was das ist“, schrieb unter anderem Offizier Jeff Monaghan aus Kingston, Ontario. Zur Erinnerung: Pokéballs können an Pokéstops gefunden werden, mit denen man Pokémon einfangen kann. In Pokégyms kann man Teams beitreten und trainieren.

„Wir sollten fast einen 12-Jährigen anstellen, um uns damit zu helfen“, schrieb wiederum David Levenick, Sicherheitsexperte in Boden, Ontario, in einer E-Mail. Als Folge der Verwirrung wurden drei Offiziere an unterschiedlichen Militärsbasen beauftragt, mit ihren Smartphones und Notizblöcken durch das Gelände zu laufen, um Pokémon, Pokéstops und Pokégyms ausfindig zu machen.

471 Seiten

Kurz darauf schickte die kanadische Armee eine Warnung aus: Bürger sollten militärisches Grundstück meiden, wenn sie auf der Suche nach Pokémon sind. In den 471 Seiten sind aber auch positive Rückmeldungen von Beamten enthalten: „Vielleicht besuchen so ein paar Menschen extra das Museum“, schrieb Alivia Saucier, die an der Basis in Petawawa, Ontario stationiert ist.

Der Bericht hat lange auf sich warten lassen. CBC News bat damals schon um Zugang zu den Informationen, bekam aber jetzt erst, drei Jahre später, Zugang dazu. Grund für diese enorme Verzögerung seien einer Sprecherin zufolge die zahlreichen Anfragen gewesen, wie die New York Times berichtet.

Missgeschicke

Das Augmented-Reality-Game zählte zu einem der am meisten heruntergeladenen Spiele weltweit. Millionen Menschen waren auf der Suche nach den digital animierten Figuren, was nicht selten zu Missgeschicken oder gar Unfällen führte, weil die Nutzer von ihren Handybildschirmen abgelenkt wurden.

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