FILE PHOTO: Russian PM Putin talks to rapper Timati during a meeting with his supporters in Moscow

Links Putin, rechts Rapper Timati

© REUTERS / Sputnik Photo Agency

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Rapper sorgen mit Pro-Putin-Video für Dislike-Rekord

Mit einem umstrittenen Video zu den russischen Regionalwahlen sorgen zwei Rapper in ihrer Heimatstadt Moskau für Schlagzeilen - und einen fragwürdigen Rekord. Innerhalb von wenigen Tagen sammelten die beiden Rapper mit den Künstlernamen Timati und Guf auf der Videoplattform Youtube mit ihrem Lied "Moskwa" rund 1,48 Millionen negative Bewertungen.

Laut russischen Medien ist das ein Negativrekord: Kein anderes Video in Russland hatte jemals so viele "Dislikes" bekommen wie Timatis Werk.

Hintergrund des Negativrekords sind mehrere Textzeilen: Im Video besingt der 36-Jährige, der zu den erfolgreichsten russischen Rappern zählt, neben der Schönheit der Stadt nämlich auch seine Liebe zur Kremlpolitik. "Ich gehe nicht zu Protesten und verbreite keinen Scheiß", heißt es. Zudem sei Moskau "eine tolle Stadt, in der es keine Schwulenparaden gibt". Er werde sich zu Ehren des kremltreuen Bürgermeister Sergej Sobjanin "einen Burger reinstopfen".

Proteste

Der Text sorgte vor allem bei den Moskauern für Unmut, weil bei Protesten im Sommer Tausende Menschen festgenommen wurden. Sie hatten sich gegen den Ausschluss zahlreicher Oppositioneller bei der Stadtratswahl vom Sonntag ausgesprochen. Unmittelbar vor der Abstimmung wurde das Video veröffentlicht.

Der Negativrekord erstaunte sogar Timati selbst, wie er auf Instagram schrieb. "Ich hatte nie das Ziel, jemanden zu beleidigen", sagte der Rapper, der schon zuvor lobende Lieder über Kremlchef Wladimir Putin veröffentlichte. Er habe lediglich seine Liebe zu Moskau ausdrücken wollen. Er habe das Video deshalb von der Plattform gelöscht. Auch sein Kollege Guf entschuldigte sich. Er habe nicht gewusst, dass Wahlen anstünden.

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