Razzia bei Krypto-Miner: 3.800 PlayStation 4 beschlagnahmt
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Die SBU, der Inlandsgeheimdienst der Ukraine, hat eine Razzia bei einer Krypto-Farm durchgeführt. Dabei wurden über 5.000 Geräte beschlagnahmt, mit denen nach Kryptowährungen geschürft wurde. 3.800 davon waren PlayStation 4 Pros.
Prinzipiell kann man mit fast allen Geräten nach Kryptowährungen schürfen. Dass aber eine so hohe Menge an Spielkonsolen zum Einsatz kommt, ist eher ungewöhnlich. Möglicherweise war dies der Grafikkarten-Knappheit geschuldet. Diese kommen oft in Krypto-Farmen zum Einsatz, sind aber wegen des Krypto-Booms seit Jahren ein knappes und teures Gut.
Die PS4 Pro ist allerdings auch kein Schnäppchen. Bevor die PS5 erschienen ist, kostete sie 399 Euro. Selbst wenn der Betreiber der Krypto-Farm sie um 300 Euro gebraucht oder überarbeitet eingekauft hat, sind das Investitionskosten von 1,14 Millionen Euro – ohne die nötige Hardware und Modifikationen, um die Konsolen zum Schürfen einzusetzen.
Betreiber soll Strom im Wert von 216.000 Euro gestohlen haben
Aber nicht nur die Schürf-Hardware ist ungewöhnlich. Die ganze Razzia ist dubios. Die SBU wirft dem Betreiber vor, Strom im Wert von über 216.000 Euro gestohlen zu haben. Die Lagerhalle, in der die Krypto-Farm ist, befindet sich nämlich gleich neben dem Energieverteilungsunternehmen Vinnytsiaoblenergo. Der Farm-Betreiber soll mit manipulierten Energiezählern den Strom aus dem Netz der Umgebung abgezweigt haben.
Gegenüber der Kyiv Post sagt Vinnytsiaoblenergo allerdings, dass kein Strom gestohlen wurde. Außerdem stehe man in keiner Verbindung zur Krypto-Farm. Die Informationen der SBU würden nicht der Wahrheit entsprechen. Man wolle sich aber nicht weiter einmischen, die SBU solle die Sache klären.
Vorwürfe gegen die SBU
Nataliya Drik, CEO der Organisation Blockchain Ukraine, wirft der SBU vor, ihre Macht zu missbrauchen. Hier werden Geräte mit hohen Werten ohne legale Grundlage beschlagnahmt. Sie beklagt, dass es in der Ukraine keine Möglichkeit gebe, um Daten-Center, die für Kryptomining genutzt werden, offiziell anzumelden. Deshalb würden viele im Verborgenen agieren oder ihre Krypto-Farmen ins Ausland verlegen, damit das Equipment nicht bei ungerechtfertigten Razzien beschlagnahmt wird.
Die SBU wird auch regelmäßig wegen Verstößen gegen die Menschenrechte kritisiert. Sie soll zudem Menschen in geheimen Internierungslagern festhalten und das Recht auf freie Meinungsäußerung unterdrücken.
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