Das Fukushima Daiichi Atomkraftwerk.

Das Fukushima Daiichi Atomkraftwerk.

© EPA / JIJI PRESS

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Roboter wird geschmolzenen Atombrennstoff entfernen

Ein Roboter soll bald geschmolzenen Kernbrennstoff aus dem zerstörten japanischen Kernreaktor in Fukushima entfernen. Am Dienstag demonstrierte der Kraftwerkeigentümer TEPCO, dass dies mit einem ferngesteuerten Roboter möglich sein soll. Ein Test im Atomkraftwerk soll aber erst später im Jahr erfolgen, spätestens im Oktober sollen Ergebnisse vorliegen.

Arbeiten verzögerten sich

Bei der heiklen Arbeit will die Tokyo Electric Power Company Holdings (TEPCO) einen ausfahrbaren Roboterarm nutzen, der Brennstoffreste aus dem Sicherheitsbehälter von Reaktor Nummer 2 entfernt. Die Arbeiten hätten eigentlich bereits Ende 2021 beginnen sollen, der Start verzögerte sich jedoch immer wieder.

Bei der Vorführung im westjapanischen Kobe, wo der Roboter entwickelt wurde, wurde der Roboterarm langsam über ein Teleskoprohr zu einem Kieshaufen hinabgelassen, wo er ein Steinchen aufnahm. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP News.

3 Gramm Material entfernen

Beim geplanten Test im Atomkraftwerk Fukushima sollen allerdings lediglich 3 Gramm an Material entfernt werden. "Wir glauben, dass der bevorstehende Test ein äußerst wichtiger Schritt ist, um künftige Stilllegungsarbeiten kontinuierlich durchzuführen", sagte Yusuke Nakagawa von TEPCO. "Es ist wichtig, die Entfernung sicher und langsam durchzuführen."

Das Material soll danach untersucht werden, um ein besseres Verständnis für die Stilllegung des Kraftwerks zu erhalten. TEPCO setzte bereits Anfang des Jahres 4 Mini-Drohnen im Reaktor Nummer 1 ein, um Bilder im Reaktor zu machen.

In den 3 beschädigten Reaktoren des Atomkraftwerks befinden sich noch etwa 880 Tonnen an hoch radioaktivem, geschmolzenen Kernbrennstoff. Laut TEPCO und der japanischen Regierung sollen die Arbeiten an den Reaktoren in 30 bis 40 Jahren abgeschlossen sein, Kritiker*innen halten diesen Zeitplan für zu optimistisch. 

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