Britisches Atom-U-Boot feuert neuartigen Torpedo ab

Die britische Royal Navy hat erfolgreich einen Test des Spearfish-Torpedos der nächsten Generation auf einem U-Boot der atomar betriebenen Vanguard-Klasse durchgeführt. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die kürzlich veröffentlicht wurde. Es ist das erste Mal, dass der neue Torpedo auf dieser Klasse mit ballistischen Raketen getestet wurde, wie es heißt. 

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Ursprünglich stammt der Spearfish aus den 1980-Jahren, er wurde aber laufend weiterentwickelt. Die modernisierte Spearfish Mod 1-Variante verfügt über mehrere Verbesserungen. Darunter einen neuen Sprengkopf, ein verstärktes Treibstoffsystem, ein verbessertes elektronisches Leitsystem und eine Glasfaserverbindung zum U-Boot für verbesserte Genauigkeit.

Tests weitestgehend abgeschlossen

Sowohl die U-Boote der Astute-Klasse als auch die Vanguard-Klasse haben die Tests mit der neuen Variante abgeschlossen. 2025 sollen alle Royal-Navy-U-Boote mit Spearfish Mod 1 ausgestattet werden.

Ursprünglich wurde der Spearfish entwickelt, um schnelle, tief tauchende sowjetische U-Boote anzugreifen, wie etwa die der Alfa-Klasse. Diese galt in den 70er-Jahren als “technologisches Wunder” und setzte neben Großbritannien auch die USA so sehr unter Druck, dass für die Abwehr eigene Waffensysteme entwickelt wurden. Neben dem Spearfish war das der US-Torpedo Mark 48 ADCAP.

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Bis heute gilt der Spearfish dank der laufenden Arbeiten daran als eine der fortschrittlichsten Waffen seiner Art. Die neuste Variante wurde 2014 beauftragt. Der Durchmesser beträgt 533mm, die Länge 7 Meter und das Gewicht liegt bei rund 1,9 Tonnen. 

Der Sprengkopf löst entweder bei Aufprall oder schon vorab bei Annäherung aus und hat ein Gewicht von rund 300 Kilogramm. Die Geschwindigkeit des Torpedos beträgt maximal 80 Knoten (rund 150 km/h). Der Preis eines Torpedos wird auf eine halbe Million britische Pfund (knapp 600.000 Euro) geschätzt. 

Vanguard-Klasse

Die Vanguard-Klasse besteht aus 4 U-Booten. Das erste wurde 1993 in Dienst gestellt, das letzte 1999. Sie sind 150 Meter lang und haben eine Verdrängung von 15.900 Tonnen (Unterwasser). An Bord sind üblicherweise 132 Besatzungsmitglieder. Angetrieben werden die Vanguards durch einen von Rolls-Royce gebauten Kernreaktor. Die 2 damit zusammenhängenden Dampfturbinen haben eine Leistung von 27.500 PS.

Zur Bewaffnung zählen neben Torpedos auch ballistische Atomraketen des Typs Trident II D-5. Diese haben eine Reichweite von 11.300 Kilometer. Die Vanguard-Klasse kann 16 solcher Raketen mitführen. Seit Oktober 2010 sind es aber nur noch 8, da die Royal Navy ihre Atomwaffen reduziert hat.

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Die Vanguard-Klasse gilt mittlerweile allerdings als veraltet. Seit Dezember 2006 gibt es Pläne für ein Nachfolgeprogramm. 4 U-Boote der neuen Klasse namens Dreadnought sollen demnach gebaut werden.  Die erste Dreadnought wird frühestens 2028 in Dienst gestellt.