Der Helikopter ist auch in der Ukraine im Einsatz.

Der Helikopter ist auch in der Ukraine im Einsatz.

© YouTube

Digital Life

Das ist Russlands Helikopter für elektronische Kriegsführung

Oft sieht man ihn nicht, dennoch spielt der Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopter in der russischen Kriegsführung eine wichtige Rolle. Der Hubschrauber ist dabei meist tief im russischen Territorium unterwegs, um nicht abgeschossen zu werden. Um seine Aufgabe zu erfüllen, muss er nämlich gar nicht direkt vor Ort sein.

Helikopter soll Radarsysteme stören

Aufgabe des Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopters ist es, “Luftverteidigungsfähigkeiten aller Arten zu unterdrücken, die sich auf dem Nachbargebiet befinden”, wird in einem Video auf YouTube angegeben. Die Technik im Innern des Helikopters kann nämlich feindliche Radarsysteme von Boden-Luft-Raketen stören.

Dadurch bietet er Schutz für verbündete Kampfflugzeuge, Hubschrauber oder Drohnen. Das System kann auch die Radargeräte feindlicher Flugzeuge stören, was jene Bodentruppen beschützt, die ansonsten Luftangriffen ausgesetzt wären.

4 Antennen mit Reichweiten von bis zu 150 Kilometer

Der Frachtraum des Mi-8MTPR-1 ist in 2 Teile aufgeteilt. Die Hardware des Rychag-Systems ist im größeren hinteren Teil installiert, im vorderen Teil befindet sich die Bedienstation. An den beiden Seiten des Rumpfes befinden sich 4 Antennen, wobei 2 Antennen als Empfänger dienen, die feindliche Radargeräte erkennen können. Die beiden anderen Antennen sind Sender, die Strahlung aussenden, um die erkannten Radargeräte zu stören, wie "The Warzone" schreibt.

Im Inneren eines Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopters.

Im Inneren eines Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopters.

Bis zu 8 Radarsysteme in einem Umkreis von 150 Kilometer können damit gestört werden. Außerdem ist der Helikopter noch mit Leuchtraketen ausgestattet, um den Hubschrauber vor infrarotgelenkten Flugabwehrraketen zu schützen.

Sind die Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopter wirklich effektiv?

Die russische Luftwaffe betreibt momentan rund 20 Mi-8MTPR-1 Rychag Helikopter. Die Wirksamkeit der Systeme ist allerdings unklar. In einem Video des russischen Verteidigungsministeriums sagt ein Soldat dazu: “Es ist schwierig, die Qualität unserer Arbeit zu beurteilen. Alles, was wir wissen, ist, dass wir unsere Arbeit richtig gemacht haben, wenn Flugzeuge zurückkommen.”

Gemessen an den anhaltenden schweren Verlusten der russischen Luftwaffe dürfte der Mi-8MTPR-1 im Allgemeinen nicht als “Gamechanger” gelten. Auch die Effektivität gegen moderne westliche Luftverteidigungstechnik ist fraglich.

In den meisten Fällen kam Rychag bisher gegen Systeme aus der Sowjetzeit zum Einsatz. Die Vorstellung, dass es gegen moderne Radarsysteme ähnlich erfolgreich eingesetzt wird, ist äußerst unwahrscheinlich.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare