Russland sprengt Traktor, sagt es war Leopard-Panzer
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Russlands Verteidigungsministerium hat die Vereitelung der ukrainischen Großoffensive und die Zerstörung von Kampfpanzern des Typs Leopard gemeldet - dabei aber offenbar falsche "Beweisbilder" präsentiert. Der "Panzer" soll dabei von einem Ka-52 Alligator Kampfhelikopter mit einer Panzerabwehrrakete abgeschossen worden sein.
Bilder aus dem Vorjahr
Auf dem Video sei allerdings die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog "Wojenny Oswedomitel" am Dienstag nach Betrachtung der Bilder. "Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein."
Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor unter anderem die Vernichtung von 8 Leopard-Kampfpanzern verkündet. Auch andere russische Militärblogger kritisierten die Erfolgsmeldung als offensichtliche Ente. Nach Angaben des nationalistischen Bloggers Fighterbomber handelt es sich um Bilder aus dem Vorjahr.
Zu dieser Zeit verfügte Kiew noch nicht über westliche Kampfpanzer des Typs Leopard. Die meisten Leopard-Panzer hat Deutschland an die Ukraine geliefert. Sie sollen dem Land während der geplanten Offensive bei der Rückeroberung ihrer von Russland besetzten Territorien helfen.
Mehrere Leopard-Typen in der Ukraine
Bislang gibt es keine Beweise, dass auch nur ein Leopard-Kampfpanzer von den russischen Streitkräften abgeschossen werden konnte. Die Ukraine verfügt über mehrere Varianten des Leopard 2, die ersten Exemplare wurden im Februar 2023 in das Kriegsgebiet geliefert.
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In der Ukraine werden hauptsächlich Leopard 2-Panzer des Typs "A4", "A5" und "A6" eingesetzt. Der Leopard 2A4 ist dabei das älteste Modell und wurde zwischen 1985 und 1992 hergestellt. Bei den Typen A5 (1995-2002) und A6 (seit 2001) wurden hauptsächlich Zusatzpanzerung an der Turmfront angebracht und die Waffenanlagen überarbeitet.
Letztere haben daher ein Gefechtsgewicht von knapp 60 Tonnen, während der Leopard 24A auf gut 55 Tonnen kommt. Alle Modelle sind mit einer 120-mm-Glattrohrkanone ausgerüstet, wobei diese beim A6 für eine verbesserte Variante ausgetauscht wurde. Zusätzlich verfügen die Panzer über 2 7,62-mm-Maschinengewehre.
Russische Übertreibungen
Das russische Verteidigungsministerium ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit Übertreibungen in ihren Erfolgsmeldungen aufgefallen. So hat die russische Armee nach Angaben ihres Sprechers Igor Konaschenkow inzwischen etwa deutlich mehr HiMARS-Raketenwerfer abgeschossen als das Land je hatte.
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