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Schweizer Post stoppt Drohnenzustellung nach Absturz

Die Schweizer Post hat die Zustellung mit Drohnen nach einem Absturz vorübergehend eingestellt. Der Unfall ereignete sich bereits am 9. Mai, die Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) veröffentlichte Ende Juni einen Zwischenbericht zur laufenden Untersuchung. Daraus geht hervor, dass mehrere Sicherheitssysteme der Drohne versagten.

Diese leitete zwar automatisch wegen eines unbekannten Problems eine Notlandung ein, doch der Fallschirm und das Warnsystem funktionierten nicht. Das hätte schwerwiegende Folgen haben können: Die Drohne schlug laut dem Bericht „ungebremst in der Nähe von spielenden Kindern auf den Waldboden auf“ und wurde dabei zerstört. Die Kinder seien lediglich 50 Meter von der Absturzstelle entfernt gewesen, Verletzte gab es glücklicherweise nicht.

Leine gerissen

Die knapp 13,2 Kilogramm schwere Drohne befand sich auf dem Rückflug von einem Labor zum Universitätsspital Zürich. Die Drohne transportierte zuvor Blutproben zum Labor. Derartige Flüge führt die Schweizer Post bereits seit 2017 im Rahmen eines kommerziellen Probebetriebes durch, die klinischen Proben werden seit 2018 transportiert. Die 60 km/h schnelle Drohne könne den Transport bis zu fünf Mal schneller durchführen als auf dem klassischen Weg über die Straße.

Die Drohnen werden vom US-Unternehmen Matternet produziert und gewartet. Das Unternehmen betonte in einer Aussendung, dass der Fallschirm zum ersten Mal nicht ordnungsgemäß funktioniert habe. Zudem sei der Fallschirm laut Bericht durchaus ausgelöst worden, durch einen Konstruktionsfehler ist die Verbindungsleine jedoch gerissen. „Die für Zugkraft ausgelegte Verbindungsleine wurde an der scharfkantigen Befestigungsstelle an der Drohne angeschnitten. In der Folge hielt sie der Zugbelastung des sich entfaltenden Fallschirms nicht stand und riss“, so die SUST.

Schweizer Post nimmt Änderungen vor

Unklar ist, wieso das Warnsystem nicht funktionierte. Wenn die Drohne ordnungsgemäß mit dem Fallschirm zu Boden gleitet, wird ein lautes akustisches Warnsignal abgegeben, das Nahestehende auf die Drohne hinweisen soll. Dieses war Berichten von Augenzeugen zufolge nicht aktiv. Es handelte sich nicht um den ersten Zwischenfall mit einer Matternet-Drohne. Bereits im Jänner stürzte während einer Präsentation des Unternehmens eine Drohne in den Zürichsee. Dabei funktionierten jedoch die Sicherheitssysteme, sowohl Fallschirm als auch das Warnsignal waren aktiv.

Laut der Schweizer Post sei dieser einfach nicht laut genug gewesen, weswegen nun die Lautstärke erhöht wird. Zudem soll der Fallschirm künftig mit zwei statt einem Seil befestigt werden. Diese werden zusätzlich dazu mit einem Metallgeflecht verstärkt. Des Weiteren sollen die Grenzwerte für den sicheren Flug gesenkt werden. Die Drohne wird künftig nur mit 17 statt 20 Meter pro Sekunde unterwegs sein, zudem darf der konstante Wind nicht schneller als 6 Meter pro Sekunde sein (zuvor: 8 m/s).

Auf Anfrage der futurezone betont ein Sprecher der Schweizer Post, dass man im Zuge des Unfalls einen Expertenrat ins Leben gerufen habe, der den Vorfall untersucht und weitere Maßnahmen ausarbeitet. Die Drohnen bleiben vorerst, während diese Untersuchung noch läuft, am Boden. „Das muss alles einwandfrei funktionieren“, so der Sprecher.

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