Siemens will China mit Monster-Windrad schlagen
Vor Kurzem wurde in der chinesischen Stadt Shantou das bisher leistungsstärkste Windrad der Welt errichtet. Mit der Leistung von 18 Megawatt stellt die Windturbine alle bisherigen Anlagen in den Schatten – weltweit gibt es derzeit kein vergleichbares Projekt.
260 Meter beträgt der Rotor-Durchmesser. Im Schnitt soll das Mega-Windrad jährlich eine Energiemenge erzeugen, die 36.000 Haushalte versorgen kann.
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Jetzt bahnt sich ein Windrad-Wettrüsten an: Europa will China nicht gänzlich den Markt für solche Mammutprojekte überlassen. Der deutsche Konzern Siemens will laut einem Bericht von Bloomberg bis 2030 eine Windturbine aufbauen, die eine Leistung von 21 Megawatt besitzt. Die Turbine soll um 40 Prozent größer ausfallen als das aktuell größte Modell von Siemens, das 115 Meter lange Rotor-Blätter besitzt.
Industrie setzt wieder auf Großprojekte
Laut dem Medium Business Times könnte die mutige Ansage von Siemens den Wettstreit zwischen Energieunternehmen neu entfachen und wir könnten bald mehr Mega-Windkraftwerke dieser Art sehen. Vor nicht allzu langer Zeit sah es noch aus als könne man den chinesischen Firmen nicht das Wasser reichen.
Denn in den vergangenen Jahren hat die Branche aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage einige Dämpfer erlitten. Lieferkettenengpässe und steigende Kosten verschärften die Situation – viele ehrgeizige Projekte wurden deshalb wieder auf Eis gelegt. Auch Siemens hatte erhebliche Probleme, ua. mit der Qualität seiner Windräder, die vom Tochterunternehmen Siemens Gamesa gebaut werden.
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Die Mega-Windräder kommen
Siemens gilt bei Windturbinen als der größte Lieferant von Turbinen für Windparks außerhalb Chinas. Die EU stellte Siemens im vergangenen Jahr etwa 30 Millionen Euro zur Verfügung, um in Dänemark den „leistungsstärksten Windturbinen-Prototypen der Welt“ zu testen. Nähere Details zu diesem Projekt sind derzeit noch keine bekannt. Auch nicht, ob daraus jemals ein kommerzielles Produkt entstehen wird.
Der Trend geht zu immer größeren Windkraftturbinen. Wenige große statt viele kleine Windräder, sollen die hohen Kosten für Logistik, Aufbau und Wartung reduzieren. Das wiederum senkt den Preis für die erzeugte Windkraft, wovon auch die Endverbraucher*innen profitieren sollen.
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